Das Hoffen dauert an
KOMMENTAR
Die Welttheatergesellschaft hat das Gröbste überstanden. Auf den letzten Drücker wurde die jüngste Spielperiode in eigener Regie gestoppt, kurz bevor es Corona getan hätte. Und gerade noch rechtzeitig konnten weitere Ausgaben und damit eine mögliche Zahlungsunfähigkeit verhindert werden. Es war knapp damals.
Monate später weiss man auch in Einsiedeln, dass die Ausfallentschädigung des Bundes kein toter Buchstabe war, sondern im Gegenteil der Kasse der Gesellschaft neues Leben einhauchte. Finanziell ist das Welttheater mit einem blauenAuge davongekommen. Und auch der Blick in die Zukunft ist durchaus verheissungsvoll: Das Stück steht, die künstlerische Leitung bleibt an Bord, das Durchführungsjahr ist mit 2024 längst bestimmt. Das alles drei Jahre vor der Premiere: So gut unterwegs war noch keine Spielperiode.
Dennoch ist damit noch fast nichts gewonnen. Niemand kann derzeit sagen, wie stark Corona unsere Agenda weiterhin diktiert. Doch spätestens in anderthalb Jahren sind die nächsten Grundsatzentscheide fällig. Und niemand weiss, wie sich angesichts der hartnäckigen Pandemie das Spielvolk erneut begeistern lässt. Gut muss man nicht von heute auf morgen schliessen. Die Ruhepause, welche der Gesellschaft aktuell gegönnt ist, kommt wie gerufen.
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VICTOR KÄLIN