„Mit blauem Auge davongekommen“ – heute lesen, was morgen im EA steht
Der Vorstand der Welttheatergesellschaft legt Rechenschaft ab. Die GV vom 16. Dezember findet nur schriftlich statt.
Victor Kälin
Ohne die Corona-Gelder des Bundes sähe es düster aus in der Kasse der Welttheatergesellschaft Einsiedeln. Der Aufwand für die von 2020 auf 2021 verschobene und letztlich auf das Jubiläumsjahr 2024 verlegte Spielperiode beläuft sich auf rund 900’000 Franken. Eine Summe, welche dem Eigenkapital von 1,1 Millionen gefährlich nahe gekommen ist. Wie den Unterlagen zur Generalversammlung vom 16. Dezember zu entnehmen ist, profitierte die Gesellschaft jedoch in erheblichem Masse von den Corona-Geldern des Bundes. Die Ausfallentschädigung beträgt 800’000 Franken, was nicht nur Präsident Hanspeter James Kälin aufschnaufen lässt: «Das hat unsere angespannte finanzielle Situation massgebend entschärft.»
Das Spiel zweimal zu verschieben, sei zwar schwergefallen; «hätten wir diese Entscheide aber nicht getroffen», ist sich Präsident Kälin heute sicher, «hätten wir die Zukunft des Welttheater, ernsthaft gefährdet».
Stattdessen kann man im Spätherbst 2021 bilanzieren, «noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen» zu sein. Dank der Unterstützung des Bundes, des Kantons sowie zahlreich weiterer Sponsoren kann die neue-alte Spielsaison 2024 mit annähernd gleich vielen Eigenmitteln in Angriff genommen werden wie vor dem Jahr 2020. Trotzdem ist es für den Vorstand nach eigenem Bekunden «eine schwierige Zeit» gewesen; zur finanziellen Frage gesellte sich noch jene der Motivation: «Wenn die Arbeit nur dazu dient, den Schaden in Grenzen zu halten, wirkt das mit der Zeit frustrierend.»
Wie im Vorjahr ist den Welttheater-Mitgliedern ein Wiedersehen auch heuer nicht gegönnt. Die GV vom 16. Dezember kann wegen der Corona-Massnahmen lediglich schriftlich durchgeführt werden.