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Schwyzer Unternehmen erweisen sich als krisenresistent

Der Schwyzer Wirtschaftsverband H+I hat mit kantonalen Unternehmen bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung im zweiten Pandemie-Jahr gesprochen.

ERIKA UNTERNÄHRER

Eins brachte auch das zweite Pandemie- Jahr mit sich: eine Menge Ungewissheit. Doch trotz erschwerten Umständen und unsicheren Aussichten im Jahr 2020 kann die Schwyzer Wirtschaft 2021 langsam aufatmen. Die befragten Unternehmen sind laut der Konjunkturbeobachtungs-Umfrage des Schwyzer Wirtschaftsverbands H+I mit dem diesjährigen Geschäftsgang zufrieden. So stellt der Verband fest: «Die Schwyzer Unternehmen haben sich als krisenresistent erwiesen und sind bislang erfolgreich durch die Corona-Krise gekommen.» Lieferengpässe und Rohstoffpreise im Fokus Das bis vor der Pandemie noch nicht sehr beliebte und oft genutzte Arbeitsmodell Homeoffice ist bis heute nicht wegzudenken. Ivo Huber von Tulux AG in Tuggen sagt hierzu: «Nach Homeoffice und getrennten Schichten in der Produktion sind wir wieder zum Standard-Modell zurückgekehrt. » Dennoch bestehe weiterhin die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten – und diese werde von einigen Mitarbeitern auf eigenen Wunsch genutzt.

Obwohl sich die Konsum- und Produktionsentwicklung 2021 normalisiert, sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich zu spüren – Stichworte: Material und Preise. «Die Preise für Rohmaterialien sind in nie gekannter Schnelligkeit gestiegen », sagt Huber. Als Beispiel nennt er den Leitindex LME für Aluminium, der seit Jahresbeginn um vierzig Prozent hochgeschnellt ist. Versorgungstechnisch äusserst schwierig gestalten sich auch die Lieferengpässe von Halbleitern. So könnten Aufträge gar nicht oder nur mit langen Wartezeiten bedient werden.

Mit anderen Herausforderungen, die nicht nur der Pandemie zuschulden kommen, sieht sich Marco Cantele, CEO der Kümin Group AG sowie von McPaper Land, konfrontiert. Auf dieses Jahr zurückblickend sagt er: «Der Druck im Detailhandel-Bereich Non Food steigt hierzulande kontinuierlich an – die Umsätze sind rückläufig.» IT-Branche im «War of Talents»

Massgebend für die wachsende Problematik seien ausländische Webshops wie Zalando sowie grenznahe Anbieter mit Abholstationen. Zu erwarten sei, dass viele Verkaufsflächen im Schweizer Markt frei würden. Alles andere als positiv wirkt sich diese Entwicklung des Detailhandels auf die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen aus. Die Folgen: Eine mittel- und langfristige schlechtere Kundenberatung sowie eine daraus entstehende Schwächung des stationären Handels.

Blickt Fridel Rickenbacher von der Swiss IT Security in Freienbach auf die letzten elf Monate zurück, teilt er zufrieden mit: «Wir und unsere Schwestergesellschaften verzeichnen weiterhin gute Auslastungen.» Mitverantwortlich dafür ist hier die Pandemie: So hat Corona die IT-Branche mit Themen wie Homeoffice, Cybercrime-Wellen und höheren Anforderungen an die Angriffs- und Betriebssicherheit in Schach gehalten. Betroffen von der Ressourcenknappheit ist natürlich aber auch die IT-Branche.

Mit der sich entwickelnden Digitalisierung gerät die IT-Branche mehr und mehr in einen «War of Talents» – viele Stellen sind noch unbesetzt. Diese könnten nicht nur mit Lohnanpassungen gefüllt werden. Es brauche kreative Gesamtlösungen, um den Anforderungen an neue Jobprofile, Entwicklungen sowie der Work-Life-Balance gerecht zu werden. Bei Submissionen auf einheimische Betriebe setzen Gute Aussichten gibt es für den Personalbestand. So wird «nur in Ausnahmefällen» von einer Reduktion ausgegangen. Allerdings sei angesichts der Materialteuerung auch nicht mit Lohnerhöhungen zu rechnen. In Bezug auf die Politik und Verwaltung wünschen Wirtschaftsverband und Unternehmen, dass der Kanton Submissionen, wenn immer möglich, an einheimische Betriebe vergibt.

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