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Bedarfsplanung für Alters- und Pflegeheime jetzt anpassen

Der Regierungsrat will die Bedarfsplanung Langzeitpflege von 2018 alle fünf bis sechs Jahre anpassen. Wegen rückläufiger Heimeintritte soll er dies schon jetzt tun, fordert der Schübelbachner Kantonsrat Manuel Mächler.

HANS-RUEDI RÜEGSEGGER

Während die Gemeinde Reichenburg bei der geplanten Erweiterung des Alters- und Pflegeheims zur Rose einen Marschhalt einschaltet, will der Gemeinderat Schübelbach das Alters- und Pflegeheim Obigrueh neu bauen. Der Gemeinderat Reichenburg begründet seinen Entscheid unter vielem anderen damit, dass sich das Leben im Alter verändert und sich der «Daheim»-Trend festigt. Der Schübelbachner Gemeinderat begründet die Ausbaupläne von 25 auf 40 Betten unter anderem damit, dass ein «Bedarf für ein neues Alterszentrum mit vierzig Betten» ausgewiesen ist.

Die Gemeinden orientieren sich für ihren Pflegebettenbedarf an der kantonalen Bedarfsplanung Langzeitpflege aus dem Jahr 2018. Das ist auch für Schübelbach der Fall und sieht einen massiven Anstieg von Langzeitpflegeplätzen vor. Der Regierungsrat will sich, wie er 2018 verlauten liess, alle fünf bis sechs Jahre mit der Bedarfsplanung auseinandersetzen.

Rückläufige Heimeintritte Für den Schübelbachner SVP-Kantonsrat Manuel Mächler dauert dies zu lange. Denn wie eine kürzlich publizierte Statistik unter dem Titel «Rückgang der Heimeintritte» zu Alters- und Pflegeheime im Kanton Schwyz 2020 von Lustat Statistik Luzern zeigt, sind die Schwyzer Institutionen nur zu 90,7 Prozent ausgelastet. Das Amt für Gesundheit und Soziales rechne aber mit einem starken Anstieg in den nächsten Jahren und habe die Bedarfsplanung entsprechend nach oben geschraubt, schreibt Manuel Mächler in einer Kleinen Anfrage. Vom Amt für Gesundheit und Soziales will er nun wissen, ob es nicht opportun sei, die Bedarfsplanung Langzeitpflege bereits jetzt den laufenden Entwicklungen anzupassen, statt erst im Jahr 2023. Weiter fragt er, ob es nicht für Gemeinden mit kleinerem Investitionsspielraum wie Schübelbach oder Schwyz sinnvoll wäre, mit diesen Investitionen zuzuwarten.

Weiter moniert Mächler, dass mit den sehr tiefen Belegungszahlen zwischen den Heimen ein anschwellender Konkurrenzkampf eingetreten sei. «Statt sinnvoller, effizienter und regionaler Zusammenarbeit schaut jedes Heim zuerst für sich», schreibt Manuel Mächler: Der Kanton sei aber trotz Gemeindeautonomie bereits heute in die Festlegung des Pflegebedarfs involviert. Darum möchte er wissen, welche Möglichkeiten der Kanton sieht, dieser Situation entgegenzuwirken.

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