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Falsche Richtung

LESERBRIEFE

Projekte Sportzentrum und Friherrenberg

So sehr ich es den Jungen gönnen würde, weitere Fussballplätze und zusätzliche Hallen für ihre Hobbies zur Verfügung zu haben und es für einige Ältere sicher nett wäre, einmal wieder auf den Einsiedler Hausberg zu fahren, können die guten alten Zeiten so nicht wiederbelebt werden. Beide Projekte gehen eindeutig in die falsche Richtung. Ersteres könnte wieder nur von einem sehr kleinen Teil der Bevölkerung genutzt werden und für unsere Gäste gar nichts bringen. Letzteres wäre eine weitere Anlage, welche nur bei schönem Wetter genutzt würde und in aussichtsloser Konkurrenz zu den viel besseren Angeboten im Hoch-Ybrig stünde. Auch wenn etwas privates Kapital dafür investiert wird, es würde über kurz oder lang dazu führen, dass der Einsiedler Steuerzahler gezwungen oder zumindest gedrängt wird, wieder Millionen in Fässer ohne Boden zu versenken. Spital und Schanzen lassen grüssen.

Sollte sich Einsiedeln einmal wirklich wieder etwas Grösseres leisten können, dann besser etwas, was bei jedem Wetter und das ganze Jahr über vom Baby bis zum ältesten Einwohner benutzt werden kann und zudem Einsiedeln für unsere Gäste tatsächlich und nicht nur fiktiv signifikant attraktiver machen würde. Warum also nicht unser ganz grosses Plus, den wunderschönen Sihlsee, nutzen und ein kombiniertes Strand-/Hallenbad mit Wellnesszone wenigstens andenken? Da das Strandbad Roblosen zudem in die Jahre gekommen ist und bald eine grössere Renovation nötig wird, müsste man sich mindestens Gedanken darüber machen, ob nicht besser in ein Bad an einem anderen Ort am Seeufer (zum Beispiel Gegend Guggus) investiert werden soll, wo der Ausbau für einen eigentlichen Freizeit- Hotspot möglich wäre. Wenn wir nicht langfristig den Tourismus gegen Null zurückfahren wollen und die Absicht haben, für gute Steuerzahler weiter an Attraktivität zu verlieren, müsste man wenigstens ein Konzept haben, wie und wo so ein kombiniertes Strand-/Hallenbad in ferner Zukunft realisiert werden könnte, was notabene sehr viel Synergiegewinn bringen würde, umso mehr, je mehr Freizeiteinrichtungen am gleichen attraktiven Standort konzentriert werden.

Ich mache mir keine Illusionen, so etwas noch zu erleben und bin zudem mit dem Ägeribad mehr als glücklich. Es tut einfach weh zu sehen, wie wir immer mehr Gäste an den Ägerisee verlieren und Hunderte von Einsiedlern (teilweise mehrmals pro Woche) nach Oberägeri fahren und zig-Tausend Franken dort statt hier ausgeben. Nicht nur für Eintritte, sondern auch in der Gastronomie. Hans-Jörg Menzi, Grotzenmühlestrasse (Einsiedeln)

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