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Impfzwang

LESERBRIEFE

Mit Wörtern wie «Erpressung», «Nötigung» und «erfundene, billige Propaganda» haben kürzlich an dieser Stelle zwei Rechtsanwälte mit Inserat und Leserbriefen gegeneinander gestritten. Dazu ein Tatsachenbericht: Ein Student will sich aus verständlichen Gründen nicht impfen lassen. Daher muss er regelmässig seinen Test einholen, was mit Hast und zeitlichem Druck verbunden ist; denn die Testzentren sind nur beschränkt und nicht ausserhalb des Lernbetriebs geöffnet. Damit er jedoch am Montagmorgen zum ersten Test zugelassen wird, muss er sich übers Wochenende seinen Test zeitlich so einholen, dass er am Montagmorgen noch gültig ist und dies auf eigene Kosten. Seit alle Tests kostenpflichtig sind, blättert er wöchentlich gegen 200 Franken hin, monatlich als etwa 800 Franken.

Welches der eingangs erwähnten Eindrücke treffen auf diese Situation zu? Was denken Sie, wenn Sie die geschilderte Siutation von der Uni mit den Bildern vergleichen, welche am Staatsfernsehen von der Eröffnung der Olma gezeigt wurden und auf denen keine einzige Maske zu sehen ist, obwohl gegenwärtig zehn Prozent der Corona- Patienten in den Spitälern zweimal geimpft sind?

Nachsatz: Soeben (12. Oktober 2021) entnehme ich der Presse, dass man sich an den Zürcher Hochschulen überlegt, die Kosten für die Tests zu übernehmen. Offenbar dämmert es gewissen Autoritäten, dass man bei der Eindämmung der Epidemie keine Solidarität gewinnt, wenn man den einen rigid restriktive Einschränkungen auferlegt und bei den anderen beide Augen zudrückt.

Christian Möckli (Einsiedeln)

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