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«Der Ton wird rauer und aggressiver»

Nicht nur im National- und Ständerat in Bern, auch im Kanton Schwyz wird der Umgang mit Politikern forscher. Das wissen vor allem jene beiden Regierungsratsmitglieder, die sich Kraft ihres Amtes am stärksten in die Öffentlichkeit lehnen müssen: Bildungsdirektor Michael Stähli und Frau Landammann und Gesundheitsdirektorin Petra Steimen-Rickenbacher. Die Schwyzer Regierungsräte geben nur wenig Einblick Sie habe grosses Verständnis für die verschiedensten Meinungsäusserungen, erklärt Petra Steimen- Rickenbacher: «Aber es hört da auf, wo die Kritik in persönliche Angriffe mündet oder die Opfer bagatellisiert werden, weil man diese heimtückische Krankheit nicht ernst nehmen will.» Sie habe in der Corona-Zeit bis jetzt allerdings keine Drohungen im Sinne von Androhung von Gewalt an Leib und Leben erhalten, so Petra Steimen-Rickenbacher. «Der Ton gegenüber den verantwortlichen Behörden», sagt die FDP-Politikerin, «wird aber rauer und zuweilen sogar aggressiver. » Sie hofft, dass sich die Lage insgesamt wieder bessere, wenn Corona vorbei sei: «Die Politikerinnen beziehungsweise die Politiker müssen hier ihre Vorbildfunktion wahrnehmen und mit gutem Beispiel vorangehen. » Dass hinter den Kulissen mehr abgeht, als die Schwyzer Regierungsräte preisgeben, zeigt eine Aussage von Bildungsdirektor Michael Stähli. «Um niemandem eine Plattform zu bieten, breite ich die persönlichen Erfahrungen nicht detailliert aus», gibt er gegenüber dem «Boten der Urschweiz » zu Protokoll. Als Mitglied einer Kollegialbehörde müsse man als Departementsvorsteher für die gefällten Entscheide hinstehen und sich allfälliger Kritik aussetzen können.

Doch auch das habe Grenzen, so Michael Stähli: «Unsachliche Anwürfe, krude Bezichtigungen und diffamierende Kritik – so, wie sie seit dem Beginn der Pandemie erheblich zugenommen haben – sind dabei umgehend abzustreifen und zurückzuweisen.» Wenn alle Dimensionen aber gesprengt würden und eine Reaktion absolut zwecklos sei, findet der Bildungsdirektor, sollten solche Drohungen ins Leere verlaufen. (adm)

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