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Es geht nicht nur um den Lohn

Es geht nicht nur um den Lohn Es geht nicht nur um den Lohn

Verband des Personals öffentlicher Dienste äussert sich zur Pflege-Situation

Mitg. Corona hat auch im Kanton Schwyz die ohnehin schwierige Arbeit und die Rekrutierung von Pflegenden nochmals erheblich erschwert. Und zwar in den drei Spitälern wie auch den Altersheimen. Dies das eindeutige Fazit der Jahresberichte von Präsidentin Ruth Miksovic und Geschäftsleiterin Vivian Hösli anlässlich der GV des VPOD-SZ in Biberbrugg.

Bei der schwierigen Rekrutierung von Pflegepersonal spielen das geringere Schwyzer Lohnniveau im Vergleich zu Zug und Zürich oder fehlende Gesamtarbeitsverträge zwar eine wichtige Rolle. Vielleicht entscheidender aber ist der hohe Rekrutierungsbedarf an sich, weil sehr viele Pflegekräfte vor dem 35. Altersjahr ihren Beruf verlassen. Aus der Versammlungsmitte wurde in diesem Zusammenhang gefordert, dass die Auszubildenden nicht von Anfang überfordert und allein gelassen werden dürfen. Dies sei nur durch eine Erhöhung der Anzahl Ausbildungsbetreuungs- Personen zu erreichen. Ein Anspruch, der allerdings kollidiert mit dem enormen Effizienzstreben und dem Kostendruck in den Betrieben. Als Beispiel wurde unter anderem das Geschäftsgebaren der privaten Betreiberin des Spitals Einsiedeln, die Ameos-Gruppe, genannt.

Für den VPOD-SZ ist klar: Es gilt die gesamte Arbeitssituation an sich zu verbessern. So ist von grosser Bedeutung, dass die Zeitund Dienstplanung verlässlich ist. Das macht den Beruf leichter vereinbar mit der Familienbetreuung. Damit können Pflegende länger im Beruf gehalten werden. Und Familienfrauen und -männer werden allenfalls vermehrt in den Pflege-Beruf zurückkehren.

Umso grössere Bedeutung kommt der Pflege-Initiative zu, über die am 28. November dieses Jahres abgestimmt wird. Deren erklärte drei Ziele sind bekanntlich die Ausbildung von genügend Pflegefachpersonen, die Sicherung der Pflegequalität und fairere Arbeitsbedingungen.

Die statutarischen Traktanden passierten ohne Wortmeldungen. Ruth Miksovic, Goldau, Mitinitiantin des Schwyzer Frauenstreiks 2019, ist als VPOD-SZ-Präsidenten bestätigt. Elsbeth Anderegg Marty, Kantonsrätin aus Lachen, wurde für ihre 25-jährige solidarische Gewerkschafts-Mitgliedschaft geehrt.

Setzen sich für Pflegende ein: Ruth Miksovic, Präsidentin VPOD-SZ (links) und Kantonsrätin Elsbeth Anderegg Marty, Lachen. Foto: zvg

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