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Die Reiselust ist ungebrochen

Die Reiselust ist ungebrochen Die Reiselust ist ungebrochen

Zum sechsten Treffen von Overlandern kamen vor Kurzem die Besitzer mit 20 Wohnmobilen nach Studen. Als Organisatoren waren erneut Gabi Küng und Peter Strub aus Schindellegi die Gastgeber.

FRIEDA SUTER

Das lose Netzwerk weiter wachsen lassen, dabei Erlebnisse und Tipps austauschen und gemütliche Stunden geniessen – das sind die Zwecke des jährlich stattfindenden Anlasses, der in überschaulicher Grösse bleiben soll. Gabi Küng und Peter Strub sind seit Jahren mit ihrem Lastwagen- Wohnmobil Globi auf verschiedenen Kontinenten unterwegs (pegasus-unterwegs.ch). Ihre Reise wurde Anfang 2020 in Argentinien vom Corona-Lockdown gestoppt. Globi blieb vor Ort, das Höfner Paar hofft, die Reise gegen Ende Jahr fortsetzen zu können.

Erstmals besuchten Brigitte und Edy Odermatt das Treffen in Studen. Sie sind seit Ende 2005 nonstop auf Weltreise (www.waypoints. ch) und derzeit mit einem gemieteten Wohnmobil in der Schweiz unterwegs.

Die ganze Welt umrundet Spontan sind Brigitte und Edy Odermatt bereit, über ihre Zeit als Nomaden zu reden. «Schon während dem Berufsleben habe ich mich zu einem Wüstenfuchs entwickelt. Vor allem die Sahara hatte es mir angetan», erzählt Edy Odermatt. Mit 50 Jahren reiste er mit seiner Frau während sechs Monaten in einem Lastwagen-Wohnmobil durch das südliche Afrika. «Dabei entwickelte sich die Idee, den dritten vorgezogenen Lebensabschnitt als Nomaden zu verbringen », sagt er.

Ein Jahr später als zunächst geplant, hatte das kinderlose Paar das ganze Hab und Gut in der Schweiz verkauft. Den Umzug von der 200 Quadratmeter grossen Attikawohnung in ein 25 Quadratmeter-Appartement auf Rädern bereute es keinen Moment. Das Expeditionsmobil 6×6 «Robusto», dessen Aufbau nach den eigenen Plänen kaum Wünsche offen liess, war während acht Jahren das Zuhause von Odermatts und ihrem Hund Amigo. Nordafrika, Südamerika, Russland, die Mongolei, China, Südostasien, Neuseeland, Australien und das südliche Afrika erkundete das Paar in den folgenden Jahren mit verschiedenen Allrad-Fahrzeugen. «Wir haben die Fahrzeuge bei Kontinent- Wechseln verkauft und neue gekauft. Fahrzeugkauf ist einfach, für Registrierung und Versicherung ohne Wohnsitz ist Flexibilität unabdingbar.

«Wir fahren immer alleine und erkunden die Welt nicht im Konvoi. Für echte Notfälle haben wir ein Satellitentelefon dabei, welches uns schon zwei Mal aus der Patsche geholfen hat. Natürlich halten wir uns auch immer an lokale Regeln, daher kamen wir bisher auch nie in gefährliche Situationen », betont Edy Odermatt.

«Simplify your life – diese Philosophie hat unser Leben seit 16 Jahren stark bereichert», sagen Odermatts heute.

«Verändert hat sich der Freundeskreis. Zum Teil reduziert, doch heute haben wir Freunde auf der ganzen Welt, viele Fernbeziehungen», sagt Brigitte Odermatt. Geblieben ist die gute Paarbeziehung. «Wir haben vorher schon viel gemeinsam gemacht und das hat sich noch verstärkt. Wir nehmen einander ernst», sagt Edy Odermatt.

Und weiter: «Um die lokale Bevölkerung zu unterstützen, werden Lebensmittel wie auch Wasser auf lokalen Märkten eingekauft. Die minder Bemittelten unterstützen wir, indem wir Leistungen wie Fahrzeugwaschen, Bewachung des Fahrzeuges und anderes eher grosszügig entlöhnen. » Zwei Monate in der Schweiz Nach vier Jahren Reisen in Nord- und Zentralamerika ist das aktuelle Fahrzeug in Mexiko eingestellt. Ab November wird die Corona-Situation die weitere Reiseroute bestimmen. Südamerika wäre die favorisierte Region. Wieder fest in der Schweiz zu leben ist derzeit keine Option.

Beide sprechen mehrere Sprachen und leben nach dem Motto «Reisen heisst auch kommunikativ sein». So soll denn das Nomadenleben dank der ungebrochenen Reiselust weitergehen und jeder Tag eine Überraschung bleiben.

Und beide können herzhaft lachen, wenn sie von speziellen Ereignissen erzählen, die ein dickes Buch füllen würden. Oder gemeinsam staunen, zum Beispiel ob dem Luxus in der Schweiz: dass man hier einfach Wasser aus der Leitung trinken kann.

In familiärem Rahmen wurden in Studen Erfahrungen vom Reisen in Wohnmobilen ausgetauscht.

Foto: zvg

Peter Strub (Mitte) konnte Brigitte und Edy Odermatt erstmals am Treffen in Studen begrüssen.

Foto: Frieda Suter

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