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Die eigenen vier Wände bleiben oft nur ein Traum

Eigentumswohnungen und Eigenheime sind im Kanton selten und umso teurer.

JÜRG AUF DER MAUR

Die Eigenheimmärkte haben sich klar zugunsten der Verkäufer entwickelt. Dieses Fazit wird in einer Studie der Immobilienberatungsfirma Wüest und Partner im Auftrag der Schwyzer Kantonalbank gezogen. Grund: Seit Sommer 2020 hat sich die Lage in Innerschwyz auf dem Immobilienmarkt nochmals verschärft. Es gibt nur wenige Angebote für Einfamilienhäuser oder Eigentumswohnungen. Diese sind dafür nochmals teurer geworden.

Preise für Eigenheime werden weiter steigen So stieg der Preis für eine Eigentumswohnung seit dem letzten Sommer im Kanton um durchschnittlich 7,5 Prozent. Aktuell werden per Inserat gerade noch 160 Einfamilienhäuser zum Kauf angeboten. Auch hier steigt der Preis. So kostet etwa in Küssnacht ein einfaches Einfamilienhaus erstmals über zwei Millionen Franken. Ein Betrag, den viele Schwyzerinnen und Schwyzer, vor allem auch junge Familien, nicht mehr aufwenden können.

Die Prognosen deuten darauf hin, dass sich nicht viel ändern wird. Die Fachleute gehen davon aus, dass die Angebotsmieten dank grosser Bautätigkeit sinken, die Preise für Eigenheime aber weiter steigen. Die Zinsen sind trotz leichter Inflation noch tief.

Auch bei den Mitwohnungen wird es enger. Hier habe es im Kanton Schwyz trotz grosser Bautätigkeit in den letzten Jahren anders als im landesweiten Trend «keine nennenswerten Überkapazitäten » mehr. Auch die Leerstandszahlen entwickeln sich im Kanton Schwyz rückläufig.

Corona-Pandemie steigerte die Nachfrage nach Eigenheimen

Dafür machen die Immobilienfachleute die Corona-Pandemie verantwortlich. «Das Thema Wohnen hat in weiten Teilen der Bevölkerung einen neuen Stellenwert erlangt.» Das bedeute konkret: Einfamilienhäuser sind besonders beliebt, weil sie in der Regel nicht nur über mehr Wohnfläche, sondern auch über mehr private Aussenbereiche verfügen. So wird auch das Konfliktrisiko innerhalb der Familien reduziert.

Die Wirtschaft erhole sich gut und laufe teilweise sogar heiss, hält die Studie für 2021/22 fest. In ihrem Marktausblick für den Kanton Schwyz gehen die Fachleute davon aus, dass die Zinsen trotz anziehender Inflation «vorerst tief» bleiben. Sie rechnen damit, dass die Bautätigkeit bei den Mietwohnungen steigt und die Angebotsmieten sinken werden. Sowohl bei den Eigentumswohnungen wie auch bei den Einfamilienhäusern sieht die Prognose anders aus: Hier wird prognostiziert, dass die Bautätigkeit stagniert und die Angebotspreise deshalb weiter steigen werden.

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