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Mehr Menschen lassen sich impfen – dank Spontanangebot

Das Walk-in-Angebot hat sich in den Spitälern des Kantons Schwyz bewährt und wird deshalb weitergeführt.

ERIKA UNTERNÄHRER

Um die Menschen zum Piks zu bewegen, versuchen die Kantone, das Impfen so einfach wie möglich zu gestalten: Mit Walk-in-Impfzentren und Impfbussen besteht die Möglichkeit, die Impfung spontan zu erhalten. Das unkomplizierte Walk-in-Angebot besteht seit August auch im Kanton Schwyz.

Zu bestimmten Zeiten kann man sich in den Spitälern Lachen, Einsiedeln und Schwyz spontan impfen lassen – und es läuft gut: So werden in Lachen täglich 20 bis 80 Walk-in-Impfungen verabreicht, teilt Kommunikationsverantwortliche Sabine Klapper mit. Im Spital Lachen haben im vergangenen Monat 3000 Impfwillige die erste Dose erhalten, rund 1500 die zweite.

Moderna ist jetzt auch für Minderjährige zugelassen Rege genutzt werde das Angebot auch in Einsiedeln. Mitunter sei auch mit Wartezeiten zu rechnen, sagt Mirjam Panzer, Sprecherin des Ameos Spitals Einsiedeln. Und Nirmala Arthen vom Spital Schwyz fügt an: «Seit der Einführung der Walk-ins haben wir einen deutlichen Anstieg an Erstimpfungen verzeichnet.» Im August seien im Spital Schwyz insgesamt 3067 Impfdosen verabreicht worden, davon seien 1837 Erstimpfungen.

Seit zehn Tagen können Kinder ab zwölf Jahren die Corona- Impfung auch in Lachen und Schwyz erhalten. Für die Jugendlichen unter 16 Jahren ist eine Einwilligungserklärung der Eltern nötig.

Zuvor gab es den Piks für Minderjährige nur im Ameos Spital in Einsiedeln. Der Grund: In Einsiedeln wird mit Pfizer/Biontech geimpft. Dieses Vakzin ist für die jüngste Impfgruppe schon seit Anfang Juni zugelassen. Moderna, das Vakzin, das die Spitäler in Lachen und Schwyz zur Verfügung stellen, ist erst kürzlich für Kinder ab zwölf Jahren freigegeben worden.

Generell sei die Impf-Nachfrage im Kanton in den letzten vier Wochen gestiegen, so die Kantonsapothekerin Regula Willi. «Insbesondere nach den Ferien haben sich vermehrt Menschen impfen lassen.» Woran es liegt, kann nur vermutet werden.

Ein Grund könnten die ab Oktober kostenpflichtigen Tests für die Corona-Zertifikate sein. Ein anderer wohl auch, dass spontane Impfangebote den Bedürfnissen vieler Menschen besser entsprechen.

Dies zeigen auch Impfbus-Einsätze, beispielsweise im Kanton Zürich. Zwei Stopps hat das Impfmobil kürzlich gemacht: Auf dem Rasen des FC Unterstrass und an der Chilbi in Hombrechtikon. Laut der «Zürichsee-Zeitung » hätten sich rund dreissig Impfwillige schon vor der Inbetriebnahme der Chilbi vor dem Impfbus versammelt. Bis am Abend hätten 120 Erwachsene sowie 50 Jugendliche das Vakzin erhalten.

Der Impfbus des Kantons Schwyz hat diesen Sommer auch in der Region Innerschwyz mehrmals halt gemacht – die Standorte waren das Mythen Center in Ibach und die Gemeinde Muotathal.

Wo der Impfbus als Nächstes halten wird, sei noch unklar. Für diese und die nächste Woche seien keine Einsätze vorgesehen. «Wir sind aber aktiv dran, das Angebot weiter aufrechtzuerhalten », erklärt die Kantonsapothekerin. So soll der Impfbus dort vor Ort sein, wo sich eine gute Gelegenheit zum Impfen ergebe. Plätze auf Intensivbettenstation sind fast durchgehend belegt Alles andere als erfreulich entwickelt sich die Situation auf den Intensivstationen der Spitäler: «Wir beobachten die Tendenz, dass die Intensivpatienten deutlich jünger sind als zu Beginn der Pandemie», sagt Sabine Klapper, Kommunikationsverantwortliche des Spitals in Lachen.

In Schwyz seien die Covid- Plätze auf der Intensivbettenstation fast durchgehend belegt. Beide Spitäler lassen verlauten: «Betroffene Patientinnen und Patienten sind ungeimpft.»

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