Gut Ding will Weile haben
KOMMENTAR
Bereits vor Jahren wurde die ursprünglich freistehende reformierte Kirche in Einsiedeln in einen Komplex von Kirchgemeindehaus und Pfarrhaus integriert. Nun ist die Kirchgemeinde Einsiedeln noch einen Schritt weiter: Sie hat es geschafft, ihre Kirche, der von Grund auf ein Fundament fehlte, zu renovieren. Man kann getrost von einem überaus gelungenen Werk sprechen, so wie diese Kirche mit ihrer warmen Ausstrahlung daherkommt.
Dabei waren die Vorzeichen alles andere als günstig: Als Diaspora- Gemeinde gegründet ist die Gemeinschaft der Reformierten klein. Geld fehlte denn an allen Ecken und Enden: Dank einer nationalen Sammelaktion wurde für Einsiedeln gespendet. Und dank einer klugen Strategie konnte auch die Denkmalpflege für das Projekt gewonnen werden. Mit idealen Gebäulichkeiten ausgestattet wandeln die Reformierten in eine verheissungsvolle Zukunft. Katholiken im Klosterdorf könnten vor Neid erblassen: Seit Jahrzehnten ringen sie um ihr Pfarreiheim, werden immer wieder zurückgeworfen. Eine Schuld trifft die Katholiken nicht: Die unsägliche Verquickung mit dem Einsiedlerhofareal ist nicht auf ihrem Mist gewachsen. Doch es naht Hoffnung: Am 28. November stimmt Einsiedeln einmal mehr über den Einsiedlerhof ab – und damit auch über das Pfarreiheim.
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MAGNUS LEIBUNDGUT