«Lieber ein Zentralfest mit Einschränkungen als gar keines» – heute lesen, was morgen im EA steht
Am 11. und 12. September wird Einsiedeln zum Zentrum für die Studenten der Schweiz. Aktive und Ehemalige treffen sich zum Zentralfest.
Victor Kälin
«Wenn wir unter Auflagen das Fest durchführen können, dann machen wir es!» Dieser Satz von OK-Präsident Bruno Frick (Foto links) zieht sich wie ein Leitfaden durch die monatelange Vorbereitungszeit für das Zentralfest des Schweizerischen Studentenvereins 2021. Dieses findet zum vierten Mal nach 1947, 1983 und 1997 in Einsiedeln statt. Und zwar am Wochenende des 11. und 12. Septembers. 1500 Mitglieder am Samstag und 2500 bis 3000 am Sonntag werden dazu im Klosterdorf erwartet. Doch wie geht das in Corona-Zeiten?
«Zitterten im Wochentakt»
Tatsächlich drohte auch Einsiedeln dasselbe Schicksal wie Wil im Vorjahr: nämlich eine ersatzlose Absage. «Aufgrund der instabilen Lage zitterten wir im Wochentakt», erinnert sich mit Harry Ziegler der Leiter des Ressorts Kommunikation (Foto rechts).
Doch dann folgte im Juli die Erlösung: Der Kanton erteilte dem Zentralfest die Bewilligung –
allerdings auferlegte er dem OK ein strenges Schutzkonzept mit zahlreichen Auflagen. Aus den ehemals vier Tagen wurden zwei. Mit dem Fackelumzug, dem Festgottesdienst sowie dem Cortège mussten die publikumswirksamsten Programmteile gestrichen werden. «Ansonsten hätten wir die Bewilligung nicht erhalten», begründet Bruno Frick die wenig populären Massnahmen. Dennoch hebt der OKP die «sehr gute Zusammenarbeit mit dem Kanton» hervor. «Das Zentralfest hat weder einen Sonderbonus, noch eine Vorzugsbehandlung erhalten, sondern ein klares Schutzkonzept. Und das wird konsequent umgesetzt.»
Nur mit Covid-Zertifikat oder negativem Testergebnis
Zentrales Element des Schutzkonzeptes sind die sogenannten Stammzonen: vier eingezäunte Rayons (siehe Plan) mit Zugangskontrolle. Nur wer ein Covid-Zertifikat oder einen negativen Covid-Test vorweisen kann, wird eingelassen. Das gilt übrigens auch für alle Geschäftsanlässe des Zentralfests.
Damit sich die Farbenbrüder nicht selbst kontrollieren müssen, wird eine neutrale Security-Organisation die Zugangskontrollen vornehmen. Im Gegenzug gibt es an diesen Orten keine Masken- und Abstandspflicht sowie keine Einschränkungen bei der Anzahl Personen. Das gilt für Festteilnehmer ebenso wie für Einheimische und Touristen.
Die Auflagen sind spürbar und die Programmkürzung schmerzt. «Doch eine Absage wie im Vorjahr wollten wir wenn immer möglich verhindern», fasst Bruno Frick die Gesamtlage zusammen. «Lieber ein Zentralfest
mit Einschränkungen als gar keines.»
Einige Farbenbrüder hätten zwar moniert, dass der Jahrgang 2021 «kein richtiges Zentralfest» sei, ist Bruno Frick zu Ohren gekommen. Aufgrund der einzigen Alternative, nämlich einer ersatzlosen Streichung des Anlasses, überwiege jedoch das Verständnis: «Eine nochmalige Absage hätte mit Sicherheit die heftigeren Reaktionen ausgelöst.»
50’000 bis 60’000 Franken an Zusatzkosten
Die auferlegten Covid-Massnahmen gehen ins Geld. Auf 50’000 bis 60’000 Franken schätzt das Organisationskomitee die Zusatzaufwände. Da wegen der Programmkürzung das ursprüngliche Budget von 100’000 Franken aber nicht ausgeschöpft werden muss, dürften sich die effektiven Mehrkosten zwischen 30’000 und 40’000 Franken einpendeln.
Der Spendenaufruf an die Mitglieder der vielen Studentenverbindungen zeigte allerdings Wirkung: Harry Ziegler ist zuversichtlich, dass letztlich kein Verlust resultiert. Eine Rückstellung für ein nächstes Zentralfest werde es zwar nicht geben; doch ein «Nachtessen für die fast 50 Helfer und Helferinnen sollte möglich sein».