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Seine Haut teuer verkauft

Seine Haut teuer verkauft Seine Haut teuer verkauft

2. Liga interregional: FC Einsiedeln verliert gegen FC Dietikon mit 0:1

Mit Mann und Maus versuchte der FCE am Schluss noch alles, um gegen den übermächtigen Favoriten aus Dietikon einen Punkt zu ergattern. Das hätte das Spiel in der Nachspielzeit aber komplett auf den Kopf gestellt.

BEAT SUTER

Torhüter Räber stürmte kurz vor Schluss auch noch mit. Bei zwei Eckbällen und einem Freistoss unterstützte der Keeper seine Kumpels aktiv in der Offensive und erlebte Einsiedelns grösste Torchance für Torhüterverhältnisse aus nächster Nähe.

Diese aufregenden Szenen spielten sich allerdings erst nach der 90. Minute ab. Davor sahen die rund 150 Zuschauer Einbahnfussball in Richtung Einsiedler Tor. Captain Raphi Petrig musste sich mit seinen Leuten wie in den Strandferien vorkommen. Eine Angriffswelle nach der anderen brandete gegen den elfköpfigen Abwehrriegel. Dietikon hatte bis zur 90. Minute wohl klar über 80 Prozent Ballbesitz und befand sich vor allem in der ersten Halbzeit praktisch konstant in der Einsiedler Platzhälfte. Abgefangene Bälle landeten spätestens nach der dritten Station wieder beim Gegner.

Fast nur verteidigen Der offensive Mittelfeldspieler Oliver Borner war wie alle anderen ausschliesslich mit Abwehrarbeit beschäftigt. Dies machten die Gäste aber so aufsässig und konsequent, dass die Zürcher mit ihrem ganzen Ballbesitz herzlich wenig anzufangen wussten.

Immer und immer wieder verhaderten sie sich im engmaschigen Abwehrnetz des FCE, welcher mit Leidenschaft und Solidarität sein Tor verteidigte. Mit einem 0:0 in die Pause gehen zu können, hätte Philippe Rechsteiner vor dem Match wohl unterschrieben. Mit dem Resultat durfte der Trainer somit zufrieden sein. Ob das Bollwerk aber über zwei Halbzeiten dicht halten würde? Zumindest der Wechsel auf der Torhüterposition hatte sich bis zur Pause ausbezahlt. Dennis Räber, welcher Richmond Hockman, dem eine Woche zuvor gegen den FC Wangen ein erfolgreiches Debut gelang, aufgrund seiner Grösse vorgezogen wurde, sorgte mit seinen Verteidigern für die Lufthoheit und hatte beim Pfostenschuss in der 22. Minute zumindest das nötige Glück auf seiner Seite. Er unterstützte seine Vorderleute zudem immer wieder lautstark.

Gleiches Bild in Halbzeit zwei

Auch im zweiten Durchgang änderte sich das Bild nicht. Dietikon spielte und drückte, Einsiedeln verteidigte beherzt. Es brauchte dann schon die individuelle Klasse eines ehemaligen Akteurs aus der Super League, welcher den Match für seine Farben entschied. Der ehemalige FCZ-Spieler Pa Modou schoss das Tor des Tages in Eigenregie: Schusstäuschung auf der Höhe des Strafraums, Finte nach rechts und ein Schlenzer in die rechte hohe Ecke. Räber war chancenlos. Nun musste man damit rechnen, dass der FC Einsiedeln doch noch überfahren wird, doch das Gegenteil passierte.

Je länger das Spiel dauerte, desto frecher und entschlossener wurden die Gäste. Wie hätte diese Partie wohl geendet, wenn der FCE bereits früher seine defensive Ausrichtung abgelegt hätte und neben Tapferkeit auch noch etwas Mut bewiesen hätte? Vielleicht hätte man dann eine Kanterniederlage kassiert, eventuell hätte man aber auch einen sensationellen Punktgewinn feiern können. Das Schlussfeuerwerk liess natürlich vom zweiten Szenario träumen. Die Basis für weitere Erfolge ist gelegt.

Matchtelegramm 2. Liga interregional – Gruppe 5 FC Dietikon – FC Einsiedeln – 1:0 (0:0). Sportanlage Dornau: 150 Zuschauer

Tor: 53. Pa Modou FC Einsiedeln: Dennis Räber, Marko Prskalo (53. Janik Oberholzer), Jan Rüttimann (46. Joel Boutellier), Raphael Petrig, Fabian Langhart, Oliver Borner, Ayo Akinrinmade, Andrea Filipelli, Joel Zürni, Dennis Pierangeli (48. Armin Pfyl), Michael Nützel (80. Dominik Eggler)

Verletzt: M. Schönbächler, Juan Walker, Altin Musa,

Bemerkungen: Debut für Joel Boutellier; Captain M. Schönbächler wird für längere Zeit ausfallen (Kreuzbandverletzung), 22. Pfostenschuss (Caputo/ FCD), 48. Umstrittene Szene im Einsiedler Strafraum wird mit Gelb (Schwalbe von Itoko) sanktioniert

Verwarnungen: 2 gelbe Karten gegen Dietikon (50./92.)

Unter Druck. Der FCE verteidigt mit elf Mann und viel Herz gegen den FC Dietikon. Foto: Sepp Kälin

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