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Schwyz ist Aufsteiger des Jahrzehnts

Zug, Basel und Zürich sind am attraktivsten für Unternehmen. Bereits vor zehn Jahren waren diese drei Kantone im Ranking der UBS an der Spitze. Die stärkste Verschiebung ergibt sich bei den Kantonen Schwyz und Bern: Einst waren sie Tabellennachbarn, jetzt trennen sie 14 Ränge.

MAGNUS LEIBUNDGUT

«Der Kanton Schwyz hat sich deutlich verbessert», schreibt die NZZ: Schwyz befinde sich zusammen mit dem Aargau, der Waadt, Basel-Land und Luzern in einem soliden Quintett von Verfolgern des stabilen Spitzentrios mit Zug, Basel-Stadt und Zürich.

Laut UBS gehören Staatsfinanzen und niedrige Steuern zu den wesentlichen Faktoren. Zu «beeinflussbaren Kategorien» gehören Investitionen in Innovation und die Bekämpfung von Jugend- Langzeitarbeitslosigkeit.

Wenn man nur letztere Kategorien betrachtet, führt wiederum Zug die Rangliste an. Doch dahinter folgen Appenzell Innerrhoden, Ob- und Nidwalden, Schwyz und Graubünden: «Diese Kantone sind im Gesamt-Ranking nicht zuvorderst, aber sie haben sich so weit herausgeputzt, dass sie einen Teil der naturräumlichen Nachteile wettmacen können», schreibt die NZZ. Innovative Firmen haben sich in Schwyz niedergelassen Die UBS erstellt ihr Ranking seit dem Jahr 2012: Seit damals fällt vor allem eine Veränderung ins Auge: Im Jahr 2012 waren die beiden Kantone Schwyz und Bern in der Rangliste noch Nachbarn, Schwyz auf Platz 10 und Bern auf Platz 11.

In der jüngsten Rangliste klafft nun eine Lücke von 14 Positionen zwischen den beiden Kantonen: Schwyz befindet sich in der Verfolgergruppe des Spitzentrios, Bern dagegen nur noch auf Rang 19. Positiv für den Kanton Schwyz sei, dass sich dort eine Reihe innovativer Unternehmen niedergelassen hätten.

Ein etwas anderes Bild ergibt sich, wenn man den Standortqualitätsindikator (SQI) der Credit Suisse betrachtet: Zwar rangiert auch beim SQI der Kanton Zug auf dem ersten Platz: Für Zug spreche die «ausgeprägte steuerliche Attraktivität, der überdurchschnittliche Bildungsstand sowie die verkehrsgünstige Lage». Als Wirtschaftszentrum der Schweiz verfüge auch Zürich über viele Standortvorteile.

Aufsteiger des Jahres beim SQI ist allerdings der Kanton Aargau, der vor einem Jahr noch im Mittelfeld lag. Dank einer konsequenten Standortstrategie mit einer steuerlichen Entlastung der juristischen Personen weise der Kanton Vorteile auf. Schwyz liegt über dem Mittel

Über dem Schweizer Mittel liegen die Kantone Basel-Stadt, Genf, Obwalden, Schaffhausen, Schwyz, Thurgau, Appenzell Ausserrhoden, Baselland, Solothurn, St. Gallen, Luzern und Appenzell Innerrhoden. Nichts verändert hat sich am Ende der SQI-Rangliste: Wie in den vergangenen Jahren belegen Wallis, Neuenburg und Jura die letzten Plätze. Weiter Ränge eingebüsst haben die Westschweizer Kantone Genf, Waadt und Freiburg.

Zentrales Element der Standortentwicklung und auch der am einfachsten zu beeinflussende Faktor sei die Steuerpolitik, schreiben die CS-Ökonomen: «Im Jahr 2009 hat ein Grossteil der Kantone steuerliche Entlastungen vorgenommen.» Die Untersuchung stellt verschiedene Steuerstrategien der Kantone fest: «Während die meisten Westschweizer Kantone sowie Basel-Stadt sowohl die natürlichen als auch die juristischen Personen überdurchschnittlich stark besteuern, liegen die meisten Deutschschweizer Kantone bei beiden Indikatoren unter dem Schweizer Durchschnitt.»

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