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Es geht um den Ligaerhalt

Es geht um den Ligaerhalt Es geht um den Ligaerhalt

Ringerriege Einsiedeln vor dem Start der NLA-Mannschaftsmeisterschaft

Im letzten Jahr gewann die Ringerriege Einsiedeln in der von der Coronapandemie geprägten Mannschaftsmeisterschaft überraschend die Bronzemedaille. Die Wiederholung dieses Erfolges dürfte wegen verletzten Ringern sehr schwierig werden.

WERNER SCHÖNBÄCHLER

Die Ringerriege Einsiedeln schaffte im letzten Jahr mit dem dritten Rang eine Überraschung. Natürlich kommt immer wieder die gleiche Frage, ob das Team diesen Erfolg wiederholen kann. Darauf gibt es eigentlich nur eine Antwort.

«Die Ringer müssen noch hungriger werden», sagt Trainer Urs Bürgler. Weiter hofft er auf mitfiebernde Zuschauer und dass es keine Zuschauerbeschränkungen mehr geben wird. «Nur so macht doch der Ringsport Freude und Spass.» Alle hoffen jetzt auf eine reibungslose, spannende Saison. Kann Willisau einen weiteren Titel holen oder gibt es eine Wachablösung durch Freiamt oder Kriessern? Die drei Teams haben sich enorm verstärkt. Doch für Ringerkenner ist schon jetzt klar, dass es wieder den Final Willisau gegen Freiamt geben wird.

Neues Kapitel

Der Einsiedler Trainer sagt mit Nachdruck: «Die kommende Saison mit der vergangenen zu vergleichen, das ist zu kurz gedacht: «Es beginnt wieder ein neues Kapitel – wie die Niederschrift eines neuen Buches.» Diese Botschaft haben noch nicht alle Ringer verinnerlicht. Sie wissen, dass sie sich verbessern müssen, um erneut einen Podestplatz erreichen zu können. Die Gefahr besteht nämlich, dass Erfolg träge macht.

Das Saisonziel muss es sein, als geschlossenes Team aufzutreten und zu versuchen, die Leistungen der vergangenen Saison zu bestätigen. «Obschon wir nur wenige Änderungen zu verzeichnen haben und die Meisterschaft mit einem erfahrenen Team bestreiten können, werden wir hart gefordert», ist sich Urs Bürgler bewusst.

Zuzüge und Abgänge

Die Zuzüge und Abgänge halten sich etwa die Waage. Der Freiburger Mathias Käser kehrt zu seinem Stammklub Sense zurück. Verstärkt wird Einsiedeln mit den beiden Kaderringern Maurus Zogg und WM-Teilnehmer Andreas Vetsch. Beides sind Leihringer von Oberriet mit einer Doppellizenz. Sie werden allerdings nicht so oft im Einsatz stehen.

Den umgekehrten Weg gehen Alexander Golin und Sven Neyer von Einsiedeln. Nach Papier ausgezeichnet verstärkt haben sich die Ligakrösusse Willisau, Freiamt und Kriessern. Einsiedeln dürfte mit Hergiswil und Schattdorf die eigene Meisterschaft austragen. Dabei scheint die Ausgangslage offen zu sein. Die beiden Konkurrenten haben ordentlich aufgerüstet. Überhaupt spaltet sich die Liga immer mehr, da bei den besten Teams einige Ringer den Halbprofi- Status haben. Das heisst, dass sich Einsiedeln als Amateurverein immer mehr strecken muss, um Beruf und Ringen unter einen Hut bringen zu können. Die Ringer müssen sehr ambitioniert sein und grosse Leidenschaft zeigen, um diese Herausforderung meistern zu können.

Mit zweiter Mannschaft Coach Urs Bürgler fordert seine Ringer in den Trainings, schiebt jedoch sofort hinterher: «Jetzt müssen sie die nötigen PS noch auf die Matte bringen. Jeder einzelne muss im Wettkampf noch einen Zacken zulegen, um an die Leistungen der vergangenen Saison anknüpfen zu können.» Das braucht es wirklich, denn die Mannschaft ist nominell nicht stärker geworden. So stehen Kay Neyer und der deutsche Bundesligaringer Beny Rebholz wegen Verletzungen für längere Zeit nicht zur Verfügung. Damit fehlen Varianten in der Mannschaftsaufstellung. Deshalb braucht es von den Ringern zusätzliche Energie für einen Playoff- Platz. Dorthin schielen nämlich alle Teams, doch nur vier können es schaffen.

«Es ist uns bewusst, dass wir um jeden Punkt hart kämpfen müssen», sagt Freistilringer Andreas Burkard. Einsiedeln hat alles versucht, eine kompetitive Mannschaft stellen zu können. Nebst zwei Zuzügen soll der Grossteil der Ringer jedoch weiterhin aus Einsiedeln und der Region kommen, was gegenüber semiprofessionellen Equipen sicher kein Vorteil ist.

Nur ein Ziel

Unter diesen Umständen gibt es eigentlich nur ein Ziel: Ligaerhalt. In schwierigen Phasen wird es wichtig sein, Geschlossenheit zu zeigen. Trotz Nachteilen will Einsiedeln weiterhin dieser Philosophie treu bleiben. Um dies zu untermauern, startet Einsiedeln mit einer zweiten Mannschaft in der Regionalliga. Mit dieser Massnahme sollen Eigengewächse Wettkampfpraxis sammeln können und den Sprung in die erste Mannschaft schaffen. Gerade diese Station zwischen dem Nachwuchs und der Spitze ist wichtig.

Aktuelles Kader: Dany Kälin, Alexander Golin, Lars Neyer, Michel Schönbächler, Jan Neyer, Adrian Mazan, Yves Neyer, Sascha Schmid, Andreas Burkard, Boris Illenseer, Andreas Vetsch, Maurus Zogg Doppellizenzen:

Alexander Golin und Sven Neyer (Einsiedeln/Oberriet) Dany Kälin (Einsiedeln/Sense) Michel und Lukas Schönbächler (Einsiedeln/Rapperswil) Andreas Vetsch und Maurus Zogg (Oberriet/Einsiedeln) Trainer: Urs Bürgler

Die Ringerriege Einsiedeln startet morgen Samstag in der Swiss Winforce League 2021 zum ersten Kampf auswärts gegen die Ringerriege Schattdorf. Foto: Wädi Kälin.

«Die Ringer müssen noch hungriger werden.»

Urs Bürgler Trainer Ringerriege Einsiedeln

«Es ist uns bewusst, dass wir um jeden Punkt hart kämpfen müssen.»

Andreas Burkard Freistilringer

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