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Im Wallis einen wunderbaren «Happy Day» erlebt

Im Wallis einen wunderbaren  «Happy Day» erlebt Im Wallis einen wunderbaren  «Happy Day» erlebt

Die Gebrüder Betschart, die als Echo vom Kalberweidli mit ihrer Schwyzerörgeli- Formation auftreten, durften völlig unerwartet ihre Idole «Genderbüebu» besuchen, wo auch die Schwyzer Rusch-Büeblä auftauchten.

MARLIES MATHIS

Wer kennt sie nicht, die Samstagabend- Sendung «Happy Day» von Röbi Koller auf SRF 1, welche stets zahlreiche Gäste überrascht und Wünsche aller Art erfüllt und damit auch die Zuschauer immer wieder berührt. Genau so muss sich wohl am vergangenen Donnerstag Familie Erich und Barbara Betschart mit ihren vier musizierenden Jungs Dominic, David, Luca und Julian gefühlt haben. Sie durften im Wallis die überaus erfolgreiche Schwyzerörgeli-Formation Genderbüebu, die 2019 gar eine goldene Schallplatte, sprich den «Golden Award» der Schweizer Volksmusik, gewonnen hat – was übrigens 30 Jahre lang keine Ländlerformation mehr geschafft hat – treffen und mit ihr einen unvergesslichen Tag mit viel Musik verbringen. Dabei folgten sich Überraschungen Schlag auf Schlag.

Pater Aaron machte es möglich Doch wie kam es überhaupt zu diesem für die musizierenden Knaben einmaligen Erlebnis? Anfang Mai segnete Pater Aaron Brunner den Stall von Familie Betschart und kam dabei natürlich ins Gespräch mit den vier Söhnen, welche als Echo vom Kalberweidli mit ihren Schwyzerörgeli und dem Bass schon den einen und anderen Auftritt hatten. Dabei erzählten diese auch von ihren musikalischen Vorbildern Genderbüebu aus dem Wallis, von denen sie einige Kompositionen spielen. Da der ebenfalls aus diesem Kanton stammende Pater Aaron die Gruppe auch kannte, schlug er den Trachslauern spontan vor, ihnen doch einen kurzen Video-Clip zu schicken. Gesagt, getan!

Mit einer köstlichen Präsentation, auf der sich die vier mit den allerliebsten, ebenso aus dem Wallis stammenden Schwarznasen- Lämmli von Sohn David zeigten und erzählten, dass sie Fans der Genderbüebu seien, stellten sie sich den bekannten Volksmusikanten auf äusserst erfrischende und natürliche Art vor.

Als Pater Aaron auch noch vernahm, dass die Knaben nicht oft in die Ferien fahren, kam ihm spontan die Idee, im Wallis doch ein Treffen dieser beiden authentischen Gruppen zu organisieren. Die Genderbüebu sagten auf seine Anfrage hin ohne zu zögern zu, sei das doch auch für sie eine eigentliche Herzensangelegenheit. Sie waren ebenso sofort bereit, den Kalberweidli-Buben und deren Eltern einen Einblick in ihr Leben und ihre Musik zu geben und ihnen einen ganzen Tag und eine Nacht voller (musikalischer) Überraschungen zu bieten.

Spass und Freude pur

Am vergangenen Donnerstag war es nun für alle so weit, auch wenn die Jungs schon seit Tagen vor lauter Vorfreude und Nervosität kaum mehr hatten schlafen können. Dabei wussten sie eigentlich gar nicht, was sie alles erwarten würde, wurde ihnen doch von diesem Geheimnis nur verraten, dass sie ihre musikalischen Idole sehen würden.

Kaum am Mittag in Brig angekommen, folgte aber ein Höhepunkt dem anderen!

Nach dem Beziehen der Unterkunft auf einem Bio-Bauernhof in Brig, einem feinen Raclette auf Walliser Art und dem Besuch der Gender Alp, von der auch der Name der Formation stammt, startete fürs Echo vom Kalberweidli bereits das erste musikalische Abenteuer.

Im Garten von Raban Pfammatters Alp gaben die jungen Musikanten ihre ersten Stücke zum Besten, und schon bald kamen der Sohn von Raban und die Genderbüebu dazu. Da war das Eis gebrochen, und auf der Basis der Musik kamen sich Jung und Alt sofort nahe und von Scheu oder Zurückhaltung keine Spur mehr.

Alle genossen es einfach sichtlich, ihrem Lieblingshobby nachzugehen und nach Herzenslust zu musizieren, und dabei stieg die Stimmung genauso wie die Lockerheit bei den Nachwuchs- Musikanten zunahm. Zusätzlich bekamen sie von zwei Mitgliedern der Genderbüebu viele Tipps, wurden aber auch in den höchsten Tönen für ihr Taktgefühl gelobt und dass spürbar sei, dass sie oft gemeinsam spielen würden und zusammengeschweisst seien. Sie sagten auch des Öftern, dass man merke, dass hier «Bürebüebu» am Musikmachen seien und noch wissen würden, wie man die Knöpfe drücken müsse. Ausserdem fachsimpelten David Betschart und Kilian Schnydrig über die Schwarznasenschafe, ja selbst die Ehringerkühe fanden bei den Knaben im Geist schon den Weg nach Trachslau! Es herrschten Spass und Freude pur bei allen, und für die jungen Schwyzer war das unkomplizierte und herzliche Treffen mit den «Stars» der Ländlermusik, die von ihrem Ursprung und ihrem bäuerlichen Leben her viele Gemeinsamkeiten haben, einfach nur grossartig!

Highlights noch und noch Doch damit noch nicht genug! Die Genderbüebu aus Mund hatten als Höhepunkt eine Stubete organisiert, und das ganz allein den Trachslauer Jungmusikanten zuliebe! An diesem privaten Anlass mit einigen Gästen aus dem Bekanntenkreis im Alprestaurant Salwald, das die Walliser zu diesem Zweck gemietet hatten, war zur Überraschung des Nachwuchses auch das ebenfalls schweizweit bekannte Ländlertrio Rusch-Büeblä aus dem Wägital eingeladen. Dieses wurde übrigens von einem Kameramann des Schweizer Fernsehens für die beliebte Volksmusiksendung Potzmusig begleitet. Die Freude war bei den Trachslauern riesig, hatten sie doch bei einem ihrer öffentlichen Auftritte als «Vorgruppe» dieser überaus erfolgreichen Ländlermusik-Vorbilder auf der Bühne musizieren dürfen.

Wie selbstverständlich wurde an diesem Abend aus den anwesenden Anfängern bis hin zu den eigentlichen Profis, zu denen noch weitere Koryphäen wie beispielsweise Niklaus Hess von Küssnacht, Schwyz, hinzukamen, eine musikalische Familie und die Stimmung hätte nicht besser sein können. Das machte auch die Eltern der vier Jungmusikanten glücklich und stolz, und selbst Pater Aaron freute sich wie ein Kind, als er die strahlenden Knaben sah. So hatte er doch mit seiner Idee voll ins Schwarze getroffen und Dominic, David, Luca und Julian, die spät nach Mitternacht todmüde, aber überwältigt vor Glück und Eindrücken ins Bett fielen, ein unvergessliches Abenteuer geboten, das sie sich nie im Traum hätten ausmalen können!

Sie fanden sich beim «Happy Day» dank der gemeinsamen Musik sofort, die bekannte und erfolgreiche Walliser Schwyzerörgeli-Formation «Genderbüebu » und ihre Fans, die Nachwuchsmusikanten «Echo vom Kalberweidli» aus Trachslau mit David, Luca, Dominic und Julian (von links).

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