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Wie der Sanitätsdienst am «Dorffest Einsiedeln» übt

Wie der Sanitätsdienst am «Dorffest Einsiedeln» übt Wie der Sanitätsdienst am «Dorffest Einsiedeln» übt

Am Samstag wurde das Dorf von Samaritern und der Helpsamariterjugend bevölkert. Überall sah man die Farbe Lemon-Blau und die leuchtenden T-Shirts der Helpis. Sie übten den Sanitätsdienst an vielen Orten und Patienten – unterstützt durch den Rettungsdienst und die Feuerwehr Einsiedeln.

Mitg. Ursprünglich wäre im Juni eine Vereinsreise geplant gewesen, die jedoch aus bekannten Gründen vernünftigerweise abgesagt wurde. Dies nahm man zum Anlass, um die geplante Feldübung am 14. August auszudehnen und noch mit einem gemütlichen Zusammensein zu ergänzen.

Die drei Samariter Sarah Schefer, Lucas Hänni und Francesco Bifulco hatten die Idee, dass die Übung durch das ganze Dorf führen sollte. Es entwickelte sich zu einem Anlass, an dem auch die Partner beteiligt werden sollten.

Am Samstagmorgen trafen sich bei bereits recht warmen Temperaturen über vierzig Samariter und Helpjugendsamariter beim Feuerwehrlokal. Man spürte förmlich die Anspannung der Teilnehmer, welche Aufgaben sie erwarten könnten.

Kinder funkten tadellos die Meldungen in die Zentrale In sechs Gruppen aufgeteilt und mit kleinen und grossen Samaritern durchmischt begaben sich um 10 Uhr alle Teilnehmer, ausgerüstet mit einem Einsatzrucksack, in verschiedene Richtungen ins Dorf. Hier hiess es jeweils, einen Patienten zu behandeln. Es mussten zuerst die Vitalzeichen und die Abklärung mittels ABCDE-Massnahmen gemacht werden. Dadurch ergaben sich dann kleinere oder aufwendigere Erste- Hilfe-Massnahmen, mit denen dem Verletzten geholfen werden konnte. Die «Verletzten» – genannt Figuranten – wurden von Feuerwehrleuten oder Familienangehörigen der Samariter situationsecht gespielt. Ebenfalls wurden die Verletzungen geschminkt (moulagiert).

Die Koordination der einzelnen Gruppenarbeiten wurde in der Funkzentrale des Feuerwehrlokales ausgeführt. Die Samariter mussten jeweils via Funk melden, wenn man am Unfallort eintraf und die Aufgabe gelöst hatte, um dann einen neuen Einsatz entgegennehmen zu können. Diese Aufgabe wurde auch gerne von den Kindern übernommen. Sie funkten tadellos jeweils die richtigen Meldungen in die Zentrale. Von Hirnblutung über Brüche bis zu einer Alkoholvergiftung Die Samariter mussten so eine Hirnblutung, Schnittverletzungen, Sturzverletzungen aus der Höhe, Brüche, allergische Reaktionen, eine Hirnerschütterung oder Alkoholvergiftung behandeln.

Die Alarmierung des Rettungsdienstes erfolgte mittels Natel. Ebenfalls war ein Team von studierenden Rettungssanitätern des Rettungsdienstes Einsiedeln im Einsatz, für den es gleich eine Ausbildung war.

Bei schwerer verletzten Patienten wurden sie jeweils zum Unfallort geschickt. Da wurden die Patienten zu weiteren Behandlungen von den Samaritern an die Sanitäter übergeben oder man half dem Team auf dem Unfallplatz, die Verletzten transportbereit zu machen – was auch zu den Aufgaben eines Samariters gehört.

Als Mittagsverpflegung wurde ein kleiner Imbiss gestaffelt in der Milchmanufaktur Einsiedeln eingenommen. Natürlich durfte eine kleine Führung über die Herstellung von Käse und Joghurt nicht fehlen. Der eine oder andere wurde bei Feuerwehrübung nass Nach dem Essen strömten die Gruppen weiter durch das ganze Dorf und erledigten weitere Aufgaben. Die Kinder wurden sehr gut in die Arbeit der Erwachsenen eingebunden und zeigten einen grossen Ehrgeiz auch zu helfen. So trug sogar die kleinste Samariterin den schweren Einsatzrucksack während des ganzen Marsches vom Holzhof hinter dem Kloster bis hinunter zum Panorama.

Die grosse Wärme erschwerte natürlich vor allem am Nachmittag die Wanderungen und auch die Arbeit auf den einzelnen Posten. Für die kleineren Teilnehmer war es sehr anstrengend, und so konnten auch zwischendurch einmal die grösseren Distanzen mit einem «Taxi» gefahren werden.

Einen abkühlenden Plauschposten gab es beim Feuerwehrlokal, organisiert durch die Feuerwehr, zu bewältigen. So musste man einen Schlauch zusammenschliessen, slalommässig um Pylonen legen, einen Eimer füllen und noch ein Feuer löschen. Dies natürlich mittels Zeitmessung.

Jeder umgefallene Kegel führte zu Strafsekunden. Der eine oder andere wurde natürlich auch noch nass. Zudem mussten unterwegs noch ein Quiz über Einsiedeln oder aus dem Vereinsleben gelöst werden.

Vereinsmitglieder wurden zu ihrem Jubiläum geehrt Zum Schluss trafen alle wieder gesund und munter im Feuerwehrlokal ein. Nach der Arbeit lud der Samariterverein alle Teilnehmer und Helfer zum gemütlichen Abschluss mit Fleisch vom Grill ins Schützenhaus im Riet ein.

Dort wurde noch gefachsimpelt und auch die Sieger vom Quiz und des Plauschpostens gekürt. Da im März die Vereinsversammlung nur schriftlich durchgeführt worden war, durfte das Co-Präsidium noch langjährige Vereinsmitglieder zu ihrem Jubiläum ehren: Dies sind Annemarie Züger und Annaliese Reichmuth (40 Jahre Vereinsmitgliedschaft), Monika Kälin (20 Jahre Vereinsmitgliedschaft) und Martina Reichmuth (10 Jahre Vorstandsarbeit).

Helpis, Samariter und Rettungsdienst arbeiten Hand in Hand.

Die geehrten Jubilarinnen mit dem Co-Präsidium. Fotos: zvg

Samariter und Rettungsdienst behandeln eine Patientin.

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