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Profitennis vorerst beendet

Profitennis vorerst beendet Profitennis vorerst beendet

Die 21-jährige Einsiedlerin Svenja Ochsner will eine Pause einlegen und eine Berufsausbildung machen

Weil sich die gewünschten sportlichen Resultate in den vergangenen Monaten nicht eingestellt haben, unterbricht das Tennisass aus Einsiedeln nach drei Jahren ihre angestrebte Profikarriere. Sie hofft dennoch, ihr spielerisches Niveau aufrechterhalten zu können.

WOLFGANG HOLZ

Zuletzt spielte die Nummer 17 der nationalen Tennisrangliste jüngst für ihren Club TC Mail in Neuchatel im Interclub in der Nationalliga A der Damen. Zur selben Zeit hat die 21-jährige Tennisspielerin des TC Einsiedeln einen Brief an ihre Gönner und Freunde geschrieben, die ihre angestrebte Profi-Karriere in den letzten drei Jahren finanzkräftig unterstützten.

Schweren Herzens

«Mit schwerem Herzen habe ich den Entschluss gefasst, den Profisport für mindestens eine gewisse Zeit zu unterbrechen. Ich werde zwischenzeitlich in der Schweiz eine Ausbildung mit Berufsmatura beginnen», schreibt die junge Tennisspielerin in dem zweiseitigen Brief, welchen Svenja Ochsner mit ihrer Familie verfasste.

Als Grund für ihr vorläufiges Aus als Tennisprofispielerin, deren jüngster grösster Erfolg 2020 ein Turniersieg bei der ITF-Tour Antalya im Doppel war, gibt sie an, «dass die Resultate, welche ich in den vergangenen Monaten trotz hartem Training und grossem Einsatz von meiner Seite erreichen wollte, sich nicht eingestellt haben. Trotz stabilem Umfeld, guten Trainingsbedingungen und keinen Verletzungen wurde der Druck auf mich immer höher.» Schon seit einiger Zeit habe sie sich mit dem Plan B beschäftigt – sprich: den Profisport zu unterbrechen und eine Ausbildung zu beginnen.

Nachricht überraschend

Die Mitteilung erscheint einigermassen überraschend. Denn noch im Winter gab sich Svenja Ochsner im Interview mit dieser Zeitung (EA 28/21) zuversichtlich und optimistisch, die Profilaufbahn zu meistern. «Ich werde alles geben», sagte sie.

Auch hat sie in den vergangenen zwei Jahren, nach eigenem Bekunden, «doch einiges erreicht», wie Svenja Ochsner im Schreiben an ihre Gönner und Freunde ausführt. Sprich: Seit der Zusammenarbeit mit der Tennis-Academy STS Sjögren habe sich ihr WTA-Ranking von über 1000 auf 695 und das Schweizer Ranking von 31 auf 17 verbessert.

«Würde noch viel mehr Zeit benötigen» «Jedoch würde es noch viel mehr Zeit als vor drei Jahren erhofft benötigen, um die Region der WTA 300 überhaupt erreichen zu können.» Dies sei die Voraussetzung, heisst es im Brief weiter, um finanziell eine gewisse Selbstständigkeit zu erreichen und um die Sponsoren beziehungsweise Geldgeber entlasten zu können. Diese hatten sie zuletzt mit über 100’000 Franken unterstützt. «Leider ist diese langfristige Sicherstellung des Finanzbedarfs nicht mehr gewährleistet. Daher macht es im Moment keinen Sinn, als Profisportlerin weiterzuarbeiten.

Tennis-Niveau trotzdem aufrechterhalten Ganz dem Tennis den Rücken kehren will Svenja Ochsner aber auf keinen Fall. Im Gegenteil. Sie will ihr spielerisches Niveau im Tennis aufrechterhalten und weiterhin nationale und internationale Turniere bestreiten, soweit es die Schule zulasse. Gleichzeitig plant sie, Trainings- und Sparringsaufgaben in der Sjögren-Tennis-Academy zu übernehmen – «wenn diese Möglichkeit besteht».

Die 21 Jahre alte Ensiedler Tennisspielerin ist überzeugt, «dass dieser Entscheid im Moment die richtige Lösung ist. Ein riesiges Dankeschön an euch für das grosse Vertrauen und die finanzielle Unterstützung. Dafür bin ich allen un-Die endlich dankbar». «Trotz stabilem Umfeld wurde der Druck auf mich immer höher.»

Svenja Ochsner

Resultate stellten sich nicht ein: Svenja Ochsner. Foto: zvg

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