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«Beim Chilbischiessen kann man nur gewinnen»

«Beim Chilbischiessen kann man nur gewinnen» «Beim Chilbischiessen kann man nur gewinnen»

Morgen Mittwoch und am Donnerstag findet das Schülerchilbischiessen im Schiessstand Wäni statt. Leo Inglin, Präsident der Schützengesellschaft Einsiedeln, ist Hauptorganisator der beliebten Veranstaltung.

LUKAS SCHUMACHER

Den Entscheid zur Durchführung des Chilbischiessens haben Sie bereits getroffen, als noch niemand wusste, ob es überhaupt eine Chilbi geben wird. Wie haben Sie entschieden? Letztes Jahr konnten wir das Chilbischiessen leider nicht durchführen. Als der Bund dieses Jahr die Massnahmen lockerte und Schiessen als Outdoor- Sport einstufte, war für uns klar, dass wir den Anlass durchführen möchten. Das Schiessen kann ganz normal durchgeführt werden, ohne Maskenpflicht. Wie viele Kinder und Jugendliche nehmen daran teil? Da es keine Voranmeldung braucht und jeder spontan am Schiesstag vorbeikommen kann, weiss ich noch nicht, wie viele kommen werden. Meine Hoffnung ist immer eine dreistellige Zahl. Die tiefste Teilnehmerzahl, die ich bis jetzt erlebt habe, war 36. Das ist dann schon enttäuschend. Jeder kann mitmachen, denn beim Chilbischiessen kann man nur gewinnen. Wurden bereits alle Gaben und Geldspenden gesammelt? Die Sammler sind noch bis vor dem Absenden am 29. August unterwegs in Einsiedeln. Diese Aufgabe übernimmt jeweils eine 5. oder 6. Klasse. So kann ich zehn Zweiergruppen aufs Dorf aufteilen. In den Vierteln wird nicht gesammelt. Wie viel Geld wird jeweils gesammelt?

Bis jetzt waren es so zwischen 2000 und 3500 Franken. Dazu kommen jedes Mal zahlreiche tolle Gaben von den Einsiedler Geschäften. An dieser Stelle möchte ich ein grosses Dankeschön an alle Geschäfte und die Bevölkerung für die Unterstützung aussprechen. Die Jüngsten Teilnehmer sind 10-jährig. Wie führen Sie die Kinder zum ersten Mal an ein Gewehr heran? Die Kinder lernen zuerst die Theorie kennen und werden Schritt für Schritt an ihren ersten Schuss herangeführt. Die jüngeren Jahrgänge schiessen mit dem Kleinkaliber. Wann hatten Sie das erste

Mal Kontakt mit dem Schiess-Sport? Ich stamme aus einer Schützenfamilie. Mein Vater war bei der Feldschützengesellschaft Rothenthurm. Er nahm mich schon als Kind immer wieder mit zum Training. So lernte ich schon früh, was ein Gewehr ist und wie ein Schiessstand von innen aussieht. In der Rekrutenschule konnte ich dann aber in der Übermittlungstruppe nicht so viel schiessen, wie mir lieb gewesen wäre.

Wie haben Sie das Chilbischiessen als Kind erlebt?

Es war immer eine grosse Freude. Ich liess keine Gelegenheit aus. Den Titel Schützenkönig hatte ich leider einmal knapp verpasst. Beim Kranzstich schoss ich sechs Mal die Zehn und gewann den goldenen Kranz. Mit dem Haupt- und Nachdoppel holte ich von 140 Punkten 136 und machte mir bereits Hoffnungen. Leider war dann ein anderes Kind um einen Punkt besser als ich. Ich kann mich noch gut an das Absenden mit dem Gabentempel erinnern, das war genial. Als Preis wählte ich einen analogen Fotoapparat von Kodak. Organisiert wurde das Schiessen damals vom Unteroffiziersverein Einsiedeln. Was hat sich im Chilbischiessen von damals zu heute geändert?

Heute gibt es immer wieder Schützenköniginnen. Das gab es damals noch nicht, da es noch das «Knabenchilbischiessen» war. Zum Glück dürfen mittlerweile alle Kinder daran teilnehmen. Seit 2003 wird das Chilbischiessen vom Schützenverein Tell, der Schützengesellschaft Einsiedeln und den Sportschützen Einsiedeln durchgeführt.

Foto: Lukas Schumacher

Leo Inglin

Jahrgang: 1966 Wohnort: Gross Beruf: Selbstständiger Hypotheken-Vermittler

Hobbys: Schiessen Skifahren Jassen, DJ

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