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«Wir können, also sollten wir»

«Wir können, also sollten wir» «Wir können, also sollten wir»

Die Stiftung des Willerzellers Gerard van Kesteren unterstützt weltweit Projekte für Kinder

Mit ihrer Stiftung unterstützen Gerard und Teresa van Kesteren Kinder und Jugendliche. Am Jahresmeeting wurde Rechenschaft über die Verwendung und Wirkung der Gelder abgelegt. Ein eindrückliches Zeugnis.

VICTOR KÄLIN

Wenn er etwas macht, dann tut er es mit der ihm eigenen Gründlichkeit. Das war schon so, als Gerard van Kesteren Leiter Finanzen (CFO) beim Logistikkonzern Kühne+Nagel war, und das hat sich auch als Stifter und Präsident der von ihm 2007 gegründeten van Kesteren Foundation nicht verändert. «Wenn wir die Möglichkeiten haben, anderen Menschen zu helfen, sind wir privilegiert», erinnerte der 72-Jährige am Jahresmeeting an den Leitsatz der Stiftung: «Wir können, also sollten wir!» Beim guten Willen alleine ist es nicht geblieben. Seit dem Gründungsjahr hat die Stiftung mit rund 7,5 Millionen Franken zahlreiche Projekte unterstützt, deren Fokus bei Kindern und Jugendlichen vor allem in der Dritten Welt und in Entwicklungsgebieten liegt: Schulung und Gesundheit, das Wohlergehen an sich. Aktuell profitieren 17 Projekte auf drei Kontinenten von der Foundation van Kesteren. Das Budget für 2021 beträgt 1,2 Millionen Franken.

Berichte aus der weiten Welt Was unter anderem mit diesen Geldern geschieht, erzählten Vertreter und Vertreterinnen dreier Hilfswerke, welche am letzten Samstag, 7. August, an den Jahresrapport der Stiftung nach Einsiedeln eingeladen worden waren.

Den Auftakt machte der in unserer Region bekannte karitative Non-Profit-Verein Ashia.Katja und Felix Bruhin (Unteriberg) unterlegten ihr Wirken im von Kriegen und Hungersnöten geplagten Kamerun mit eindrücklichen Bildern: Fern der Zivilisation, draussen im Busch, suchen sie die Armen und Ärmsten auf, um ihnen mit Rat und Tat beizustehen; auch hier in erster Linie den Kindern. Die Spendengelder verwenden sie für Schulhausbauten und Schulmaterial, für Borlöcher und Brunnen oder derzeit aktuell für ein neues Kinderkrankenhaus.

Markus Burri (Einsiedeln) stellte als Geschäftsleiter von Don Bosco zwei Projekte vor, welche das weltweit aktive Jugendhilfswerk in Südafrika und Uganda betreut. In Südafrika werden Jugendliche im WebDesign geschult, um selbstständig Serviceleistungen anbieten zu können – wie zum Beispiel die Gestaltung der Homepage der van Kesteren Stiftung. Und in einem Flüchtlingslager in Uganda liegt der Schwerpunkt bei Lebensmittelanbau und Berufsausbildung.

Nicht alleine, sondern in Begleitung von vier jungen Damen ist Patricia Scarpatetti aus Honduras in ihre alte Heimat Schweiz gereist. Die Stiftungsratspräsidenten von «yo quiero ser» leitet im Mittelamerikanischen Staat ein Kinderheim, in welches vor allem Strassenkinder aufgenommen werden. Mit Yesica Carolina Lopez Gomez, Luz Marina Ramos Meza, Rosa Yulissa Andrade Espino und Gloribel Antúnez Pérez schilderten vier dieser ehemaligen Strassenkinder in bewegten und bewegenden Worten, was die von der van Kesteren Foundation unterstützte Stiftung «yo quiero ser» für sie bedeutet. Die jungen Damen machten «den Weg von der Strasse an die Universität », schilderte Scarpatetti nicht ohne Stolz. Eine studiert Psychologie, eine andere Jus – beide in der festen Absicht, «dereinst den Strassenkindern so zu helfen, wie uns geholfen worden ist».

100 Häuser für 100 Familien

Nachdem gleich zwei Hurricans weite Teile von Honduras verwüsteten und viele Familien seither wortwörtlich auf der Strasse stehen, entwickelte Patricia Scarpatetti das Projekt «100 Häuser» – 100 neue Häuser für 100 Familien, die alles verloren haben. «Die Armut ist so gross», berichtete Scarpatetti, «dass die Eltern die Kinder zum Betteln schicken statt in die Schule. Der Teufelskreis fängt an.» Scarpatetti hofft, beim nächsten Jahresrapport Bilder des Projektes «100 Häuser » zeigen zu können.

www.vankesteren-foundation.org www.ashia.ch www.donbosco.ch www.yoquieroser.org

Dank Unterstützung aus der Schweiz sprichwörtlich von der Strasse an die Universität: Vier junge Damen aus Honduras erzählen am Jahresrapport der van Kesteren Foundation von ihrem Werdegang (von links): Yesica Carolina Lopez Gomez, Luz Marina Ramos Meza, Rosa Yulissa Andrade Espino und Gloribel Antúnez Pérez. Ganz links Patricia Scarpatetti sowie in der Mitte Teresa und Gerard van Kesteren.

Foto: Victor Kälin

17 Projekte weltweit unterstützt die van Kesteren Foundation aktuell. Karte: zvg

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