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Das 200-Millionen-Projekt hat die erste Hürde gemeistert

Das 200-Millionen-Projekt hat die erste Hürde gemeistert Das 200-Millionen-Projekt hat die erste Hürde gemeistert

Die Abgeordneten der Vertragsgemeinden haben den Baukredit für die Modernisierung der KVA Linth freigegeben. Nun kommt es zu zahlreichen Gemeindeabstimmungen.

VICTOR KÄLIN

Auf dem modernsten Stand der Technik für Kehrichtverbrennung, Energiegewinnung und Recycling will die KVA Linth bleiben. Deshalb hat sie das Projekt KVA Linth 2025 lanciert – ein Erneuerungsvorhaben, das auf die kommenden 20 bis 30 Jahre ausgelegt ist und den Betrieb der Anlage auch für die nächste Generation sichern soll (EA 49/21). Fast einstimmige Beschlüsse

Die umfassende Erneuerung war denn auch zentrales Thema der ausserordentlichen Abgeordneten- Versammlung, welche am letzten Dienstag, 10. August, im Zentrum Zwei Raben in Einsiedeln stattgefunden hat. Traktandiert waren der Baukredit von 198 Millionen Franken sowie der Überbrückungskredit von 1,8 Millionen Franken.

26 der insgesamt 28 Vertragsgemeinden des Zweckverbands für die Kehrichtbeseitigung im Linthgebiet waren mit ihren Abgeordneten vertreten. Bei einer Enthaltung haben sie den Baukredit in der Höhe von 198 Millionen sowie den Überbrückungskredit von 1,8 Millionen verabschiedet. Damit ist der Kreditantrag an die 28 Zweckverbandsgemeinden überwiesen worden. Die Abstimmungen in den einzelnen Gemeinden finden zwischen November 2021 und Mai 2022 statt.

Keine Steuergelder involviert Den Investitionen zugestimmt hat auch der Bezirk Einsiedeln. «Das Geschäft war sehr gut vorbereitet und dokumentiert », erläutert Bezirksrat Meinrad Gyr. Für ihn wie den gesamten Bezirksrat handelt es sich um ein «begründetes Vorhaben mit klarer Notwendigkeit ». Da die Ofenlinie 2 seit 40 Jahren in Betrieb stehe, müsse sie «aus technischen und regulatorischen Gründen ersetzt» werden. Mit der neuen Ofenlinie können die Anforderungen an eine moderne «Kehrichtverbrennungsanlage » erfüllt werden. Gemäss eigener Angaben wird die Anlage in Niederurnen nach der Sanierung zu den modernsten der Schweiz gehören. Das sahen im Übrigen auch die anderen Delegierten so: Während der Versammlung wurde gemäss Gyr lediglich eine einzige kritische Frage gestellt – bezüglich der geplanten Dimension.

Trotz der hohen Investitionen rechnet Meinrad Gyr «kaum mit stichhaltiger Opposition, da die Investition mit Rückstellungen und Fremdkrediten aufgefangen werden kann und keine Steuergelder involviert sind. Mit einer Erhöhung der gegenwärtigen Entsorgungspreise als Folge der Sanierung ist ebenfalls nicht zu rechnen». Güselsäcke werden nicht teurer

Da für die Finanzierung keine Steuergelder verwendet werden, gibt es für Einsiedeln auch keine direkten Auswirkungen auf den Einkaufspreis der offiziellen Güselsäcke. Die Finanzierung wird durch Rückstellungen in der Höhe von 30 Millionen Franken sowie über Fremdkapital gewährleistet. Der gegenwärtige Tonnenpreis von rund 280 Franken für Transport und Verbrennung kann nach Einschätzung von Meinrad Gyr beibehalten werden. Zum Vergleich: 1995 zahlte Einsiedeln noch 380 Franken pro Tonne.

Nebst der soliden Finanzlage erkennt Gyr weitere Vorteile, welche sich aus der Mitgliedschaft bei der KVA Linth ergeben. Sie sei sinnvoll und «faktisch zwingend », da die mögliche Alternative Hinwil reduziert werde und sich Real Luzern alleine schon der Fahrdistanz wegen erst in zweiter Linie anbieten würde.

www.kva-linth.ch/kva-linth-2025

Die Erneuerung der KVA Linth hat mit der Zustimmung der Gemeindevertreter eine erste Hürde genommen. Foto Modell: Archiv EA

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