Aus den Augen, aus dem Sinn
KOMMENTAR
Alle produzieren ihn. Und alle wollen ihn möglichst schnell loswerden: den Güsel. Damit will eigentlich niemand etwas zu tun haben. In den Sack und fort damit. Was für die allermeisten so einfach endet, ist aber noch lange nicht fertig.
Aus der früheren Güselabfuhr ist im Verlauf der Jahrzehnte ein hochkomplexes Entsorgungsverfahren geworden. Dieses ist derart kostenintensiv, dass sich verschiedene Gemeinden schon früh zusammenschlossen und 1974 einen Verband gründeten, einzig zum Zweck der Kehrichtbeseitigung. Heute heisst das Unternehmen KVA Linth energie+recycling. Und dieses will seine Anlagen aufrüsten – für 200 Millionen Franken! Keine Gemeinde, die das alleine stemmen könnte.
Mit diesem Bauprojekt wird den Güselproduzenten auch in Einsiedeln, in Alpthal und dem Ybrig in Erinnerung gerufen, dass mit dem Vor-die-Türe- Stellen des Sacks die Geschichte nicht endet. Im Gegenteil: Es braucht viel Wissen und viel Geld, damit die von uns allen produzierte Kehrichtmenge sach- und umweltgerecht entsorgt werden kann.
Im kommenden Frühling stimmt unsere Region über den Baukredit ab. Wer sich weiterhin keine Sorgen um seinen Güsel machen will, der muss einzig Sorge zur KVA Linth tragen.
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VICTOR KÄLIN