Veröffentlicht am

«Voraussetzungen sind günstig»

«Voraussetzungen sind günstig» «Voraussetzungen sind günstig»

Dank hoher Grundwasserergiebigkeit wird das Grossbach-Delta zum Standortkandidat für ein Pumpwerk

Die Anzeichen mehren sich, dass mit dem Grundwasservorkommen im Breukholz dereinst das Grundwasserpumpwerk Rabennest vollständig ersetzt werden kann.

VICTOR KÄLIN

Im zweiten Anlauf hat es geklappt: Während die erste Grundwassersuche im September 2019 zu keinem befriedigenden Ergebnis führte, war dem Bezirk ein halbes Jahres später, im März 2020, nur unweit des ersten Bohrplatzes Glück beschieden: In einer Tiefe von 16 bis 40 Metern stiess man tatsächlich auf den im Grossbach-Delta vermuteten Grundwassersee!

«Obwohl es geologische Anhaltspunkte gab, ist die Suche nach Grundwasser auch immer mit Glück verbunden», erklärt Bezirksrat Meinrad Gyr. «Und so wie es derzeit aussieht, ist uns dieses Glück im Breukholz beschieden.» Grund zum Optimismus liefert der vom 5. August 2021 datierte Bericht der Schenker Richter Graf AG, des vom Bezirk für die Suche beigezogenen Fachbüros aus Luzern. In diesem wertet es den zwölfmonatigen Langzeitpumpversuch aus.

«Kann den Standort Rabennest ersetzen»

Der Bericht attestiert dem fraglichen Gebiet im Breukholz eine hohe Grundwasserergiebigkeit, welche jene des Standortes Rabennest ersetzen kann. Aber nicht nur die Quantität kommt auf das erforderliche Niveau, sondern auch die Qualität: Das Wasser weist keine Schadstoffe wie Pestizide oder Sprengstoffe auf, sondern mit Magnesium, Natrium, Kalium, Calcium und Fluorid eine «gute Mineralisation ». Zudem ist der Grundwasserkörper durch eine natürliche, sechs Meter dicke Lehmschicht geschützt.

Einziger Wermutstropfen: Das Wasser enthält Eisen und Mangan, das ihm erst entzogen werden muss, bevor es ins Trinkwassernetz eingespiesen werden kann. Für Fachleute ist das kein Problem: «Dies ist mit dem Einblasen von Luft und einem nachgeschalteten Filter einfach zu bewerkstelligen», hält der Bericht fest. Solche Aufbereitungsanlagen werden an anderen Standorten im Kanton Schwyz bereits mit Erfolg betrieben.

Ein weiterer Vorteil des Standortes auf der Zungenspitze des Grossbach-Deltas ist die relative Abgeschiedenheit. Die gemäss Gewässerschutzgesetz geforderte Grundwasserschutzzone ist aufgrund der erfolgreichen Proben und nach Ansicht der Fachleute problemlos realisierbar.

Derzeit zwei Optionen für die Linienführung «Es sieht tatsächlich gut aus für ein Grundwasserpumpwerk Breukholz», zieht Gyr eine erste Zwischenbilanz. Sollte der Bezirksrat diesem Standort zustimmen und der Kanton eine Konzession in Aussicht stellen, geht es an die konkrete Planung von Pumpwerk und Leitungen. Wohin diese Verbindung nach Einsiedeln führt, ist inzwischen klar: zur St. Gangulf-Kapelle auf dem Brüel, in die Hauptleitung der Wasserversorgung des Bezirks. Gemäss Gyr schälen sich für die Linienführung derzeit zwei Optionen heraus: eine auf dem Landweg via Birchli, und eine zweite im Sihlsee unter dem Willerzeller Viadukt hindurch und von dort aus hinauf in Richtung der Kapelle.

So vage wie der Planungsstand sei derzeit auch die Kostenschätzung, mahnt Meinrad Gyr. Die beauftragten Ingenieure sprechen von einem Investitionsvolumen von 4 bis 5 Millionen Franken. Da der Ersatz des Werkes Rabennest in der Investitionsplanung des Bezirks erst nach dem Jahr 2025 erscheint, erwartet Gyr eine Realisation des Grundwasserpumpwerks Breukholz ab 2028 – und somit rechtzeitig, um zwei Jahre später das Werk im Rabennest nahtlos ersetzen zu können.

Erst im zweiten Anlauf im März 2020 stiess der Bezirk auf die im Breukholz vermuteten Grundwasservorkommen. Foto: Archiv EA

Bezirksrat Meinrad Gyr freut sich, dass Trinkwasser in Zukunft durchaus aus dem Breukholz geliefert werden könnte. Foto: Victor Kälin

Share
LATEST NEWS