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Rätselhaftes Freigehege

Rätselhaftes Freigehege Rätselhaftes Freigehege

Von zwei identischen Geländern hinter den Klosterarkaden

Es gibt zwei Klosterarkaden auf dem Klosterplatz: Eine Nordarkade und eine Südarkade. Doch die Symmetrie zeitigt noch feinere Verästelungen. Durchaus geheimnisvolle.

WOLFGANG HOLZ

Wer hin und wieder rund um den Klosterplatz flaniert, dem fällt immer wieder etwas Neues auf. Kein Wunder. Schliesslich steht dem Platz im Platze ja noch seine gepflästerte Vollendung bevor.

Aber auch der Nordteil des Klosterplatzes, unmittelbar vor der Kirche, der erst vor Kurzem fertiggestellt wurde, birgt bauliche Trouvaillen, die einen ins Grübeln bringen.

Erzene Einhegungen Die Rede ist hier von den beiden Rückseiten der jeweiligen Arkadenmauern – die ja den Klosterplatz so schön symmetrisch gestalten. Beziehungsweise Pilger mit ihrer halbkreisförmigen Anmutung geradezu mit offenen Armen zu empfangen scheinen. Wer mal hinter die Arkaden schaut, dem fällt plötzlich ein Detail auf – das ebenfalls symmetrisch konzipiert ist.

Auf beiden Arkadenrückseiten gibt es nämlich durch Metallgeländer abgegrenzte Territorien – Mini-Flächen quasi, die sich über den Daumen gepeilt jeweils wohl gerade mal über gut sechs Quadratmeter Grösse erstrecken. Doch was ist der Sinn dieser erzenen Einhegungen?

Ein Stromkasten Wer hinter die Mauer der Südarkade schaut, hat den Zweck des abgesperrten Territoriums sofort begriffen: Denn dort steht ein Stromkasten – der vor Passanten durchs Geländer geschützt und unzugänglich sein soll. O.K.

Aber was ist mit dem Freigehege hinter der Nordarkade? Dort sind nur feine Kiesel und ein bisschen Unkraut auf der Exklave hinter dem Geländer zu erspähen. Ist das etwa eine Art Steingarten? Oder eine Büsserecke? Pater Alois vom Kloster Einsiedeln hat auf Anfrage unserer Zeitung recherchiert und klärt auf.

Kletterschutz «Die Antwort des Facility Managers lautet: Das erwähnte Geländer an der Nordarkade ist eine Sicherung, damit Personen hier nicht hinaufsteigen und herunterfallen. » Darauf muss man erst mal kommen.

Die beiden Klostermauern – mit und ohne Stromkasten. Fotos: Wolfgang Holz

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