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Alpthaler sorgte für Überraschung

Alpthaler sorgte für Überraschung Alpthaler sorgte für Überraschung

106. St. Galler Kantonalschwingfest in Kaltbrunn mit Einsiedler Gästen

Der Alpthaler Markus Effinger gewann mit einer grundsoliden Leistung als Gast den hochbegehrten Kranz, den die andern Einsiedler teilweise knapp verfehlten.

WERNER SCHÖNBÄCHLER

Der 23-jährige Thurgauer Samuel Giger realisierte in dieser Saison bereits seinen fünften Festsieg. Der Triumph am St. Galler Kantonalen bedeutete für ihn den insgesamt 20. Erfolg an einem Kranzfest. Der Thurgauer Ausnahmekönner startete gegen Damian Ott mit einem Unentschieden verhalten. Dabei beanspruchte er das nötige Quäntchen Glück und musste sich über die Brücke retten. In der Folge rollte er das Feld unaufhaltsam auf.

Er dominierte das Geschehen von A bis Z. Den Schlussgang entschied er gegen seinen Klubkollegen Mario Schneider nach vier Minuten mit einem Fussstich zu seinen Gunsten. Auf dem Ehrenplatz klassierte sich Werner Schlegel, das grosse Talent aus dem Toggenburg. Er musste sich nur gerade von Samuel Giger das Sägemehl vom Rücken wischen lassen. Effinger sorgte für Sensation

Wie nahe Erfolg und Misserfolg beieinander liegen, mussten die sechs Einsiedler zur Kenntnis nehmen. Herausragend geschlagen hat sich der 37-jährige Alpthaler Markus Effinger. Er liess sich durch die Startniederlage gegen Lars Geisser nicht entmutigen und fand mit zwei Zehnerwürfen wieder den Anschluss. Mit einem weiteren Sieg gegen Jan Mannhard war er nach vier Gängen in der Zwischenrangliste weit vorne anzutreffen und wurde mit grobem «Geschütz» gepaart. Dennoch sorgte er für die grösste Überraschung des Tages. Er blieb gegen Damian Ott, den diesjährigen Gewinner des Bergklassikers auf dem Weissenstein, nicht nur siegreich, sondern bugsierte ihn aus den Kranzrängen. Er selber hatte die «Schlaufe» bereits auf sicher. Um den Spitzenrang verlor er gegen den Toggenburger Gipfelstürmer Werner Schlegel, weswegen er um den «Kopfschmuck » dennoch nicht bangen musste. Nach fünf Kränzen am Schwyzer Kantonalen konnte er sich erstmals ausserhalb des eigenen Kantons das Eichenlaub erkämpfen und holte damit die Kastanien für den Schwingklub Einsiedeln aus dem Feuer.

Der Kundenmaurer konnte sich 2008 erstmals den «Kopfschmuck » aufs Haupt setzen lassen. Obschon er unzählige Male knapp am kranzberechtigten Rang vorbeischrammte, gab er nie auf und biss sich durch, was sich nun ausbezahlt hat. Es gab wohl niemanden, der dem sympathischen Sennenschwinger den Erfolg am Sonntag nicht gönnte.

Berg- und Talfahrt

Die anderen Einsiedler erlebten dagegen eine Berg- und Talfahrt. Dem Eidgenossen Alex Schuler fehlte am Schluss lediglich ein Viertelspunkt für die Krönung. Nach den beiden Startremis gegen Pirmin Gmür und Lars Geisser durfte er sich nach drei Siegen noch Kranzchancen ausrechnen. Doch dafür hätte er zum Abschluss gegen Fabian Rüegg einen Sieg gebraucht. Trotz etlicher vielversprechender Würfe wollte ihm das Siegesresultat einfach nicht gelingen.

Gleich erging es dem unverwüstlichen Philipp Schuler. Er musste um den Gewinn des Eichenlaubs mit Marco Good, an dem sich schon manch ganz «Böser» vergeblich die Zähne ausgebissen hat, die Klingen kreuzen. Obschon er alles versuchte, konnte er die Verteidigung seines Konkurrenten nicht durchbrechen. Remo Kälin musste mit einem Unentschieden gegen Florian Riget die Kranzambitionen begraben. Zuvor zeigte er einen guten Wettkampf. Der Nichtkranzer Fabian Birchler vermochte über weite Strecken mitzuhalten und der Kranz lag für ihn in Reichweite. Doch zuletzt wurde er mit dem mehrfachen Verbandskranzer Pirmin Gmür eingeteilt. Er wehrte sich lange Zeit tapfer, wurde aber im Münger-Murks, einem der unangenehmsten Bodengriffe, im wahrsten Sinne des Wortes auf den Rücken geschraubt. Daniel Schuler musste den Heimweg ebenfalls ohne Kranz antreten. Er war zwar nahe dran, doch selbst mit der Höchstnote zuletzt hätte es für ihn nicht ganz gereicht.

Drei Kategoriensiege für die Einsiedler Jungschwinger Die Einsiedler Jungschwinger setzten derweil ihre erfolgreiche Saison mit einer starken Gesamtleistung fort. Mit drei Siegen drückten sie dem Buebeschwinget in Kaltbrunn klar den Stempel auf.

Auf dem gleichen Festplatz wurde am Samstag der Rapperswiler Buebeschwinget ausgetragen. In den vier Alterskategorien zwischen acht und fünfzehn Jahren beteiligten sich 201 Teilnehmer. Die 19 angetretenen Jungschwinger des Schwingklubs Einsiedeln gaben dabei deutlich den Ton an und holten drei der vier Kategoriensiege. Bei den Jüngsten setzte Patrick Kälin seine Siegesserie fort. Seine Überlegenheit war derart eklatant, dass um den Schlussgang all seine Konkurrenten ausschwingen mussten.

In der Endausmarchung bodigte er den Appenzeller Johann Mazenauer, für den es ein Zusatzgang war. Am Schluss hatte Kälin einen Vorsprung von zwei Punkten auf den Zweitplatzierten herausgeholt. Damit holte er in dieser Saison seinen achten Sieg. Damit hat er bereits sieben Tagessiege auf seinem Konto. Ebenso gross trumpfte Silvan Steinauer auf. Der Willerzeller liess nichts anbrennen und reihte all seine Gegner zu den Verlierern. Er realisierte damit seinen fünften Erfolg. Mathias Steiner zeigte einmal mehr eine solide Leistung. Mit vier Siegen und zwei Punkteteilungen klassierte er sich im zweiten Rang. Jonas Steinauer, dem jüngeren Bruder des Tagessiegers, fehlte in der Endabrechnung lediglich ein Viertelspunkt für den Gewinn der Auszeichnung. Was sich zweitelt, drittelt sich bekanntlich. Der 15-jährige Reto Pfyl kam zu seinem ersten Gewinn eines Nachwuchsschwingets.

Mit vier Siegen und einem Unentschieden drang er in den Schlussgang vor. In dieser alles entscheidenden Begegnung bezwang er nach etlichen Anläufen den Sankt-Galler Appiwat Grob. Ebenfalls bei den Ältesten holten sich Tim Ochsner, Samuel Steinauer und Jonas Odermatt die Auszeichnung. Nach seiner Startniederlage rollte Thomas Meister das Feld mit fünf Siegen von hinten auf und wurde damit Zweiter. Cyrill Styger und Daniel Steiner trugen mit ihren Klassierungen zum guten Gesamtergebnis des Schwingklubs Einsiedeln bei (siehe Resulate).

Knieend von links: Die drei Kategoriensieger Reto Pfyl, Silvan Steinauer und Patrick Kälin sowie die anderen Einsiedler Jungschwinger.

Foto: zvg

Markus Effinger holte mit starker Leistung den Kranz. Foto: zvg

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