Veröffentlicht am

Weg mit dem Schlamm

Einsiedler Vereine räumen auf nach dem Hochwasser

Anfang der Woche wurden infolge des Starkregens während eines heftigen Gewitters auch einige Vereinslokalitäten überflutet. Aufräumen ist angesagt. Nicht nur viele Mitglieder haben spontan mitangepackt.

WOLFGANG HOLZ

«Das Hochwasser ist inzwischen wieder weg, wir sind wohl mit einem blauen Auge davongekommen», gibt Seline Kälin, Präsidentin des SC Gross, erleichtert am Dienstag Auskunft zur Lage nach dem enormen Starkregen. Der Sportplatz des Grosser Vereins wurde komplett überflutet, die braune Brühe bedeckte die Fussballfelder und den Asphalt rund um den Schiessstand und bei den Parkplätzen. «Bis jetzt wurde der Schlamm weggespritzt», sagt Kälin zum Stand der Aufräumarbeiten. Zu eventuellen Schäden könne man noch nicht viel sagen. «Wahrscheinlich ist es nicht so schlimm wie beim Hochwasser 2007», meint die Präsidentin des Sportclubs. Es sei während des heftigen Gewitters am Montag extrem viel Oberflächenwasser von den Hügeln heruntergeflossen. «Die Bäche und Wiesen haben das viele Wasser nicht mehr schlucken können», so Kälin.

Auch der Tennisclub Einsiedeln, der an der Alp liegt, atmet auf. Zwar schwoll die Alp infolge des Starkregens am Montag in ihrem Flussbett an und trat über die Ufer. Doch die Helfer des Tennisclubs konnten den Schlamm dank des porösen Untergrunds auf den Hartplätzen bereits wegschaufeln und wegspritzen, wie Sepp Bisig erklärt.

Neuaufsanden der Tennisplätze steht noch bevor

«Durch das Hochwasser hat es den ganzen Sand auf den Plätzen eins bis vier weggeschwemmt», beschreibt er den Zustand der Courts nach der Flut. «Wir haben am Montagabend bis 22 Uhr gearbeitet. Soweit ist also fast alles wieder in Ordnung. «Allerdings warten wir mit dem Neueinsanden der Plätze noch – gemäss Wettervorhersage könnte es ja noch zu weiteren Gewittern kommen», so Bisig vorausschauend.

Viel Solidarität erfahren

Dramatischer sah es beim Modelleisenbahn- Club Einsiedeln, der direkt an der Alp liegt, aus. «Unsere ganze Anlage stand 20 Zentimeter tief unter Wasser », beschreibt Präsident Roger Hungerbühler am Tag danach den Stand der Dinge. Zwar habe man Ähnliches schon einmal 2007 erlebt. Der Schlamm habe alles verschmutzt und müsse mühsam weggespritzt und entfernt werden. «Der Anblick war schon ein bisschen deprimierend, schliesslich stecken in unserer Anlage auch sehr viele Emotionen», erzählt Hungerbühler. Doch die Modelleisenbahner haben die Ärmel hochgekrempelt und noch am Montagabend nach dem erneuten Gewitter mitangepackt. Bis Dienstagabend haben sie rund 240 Arbeitsstunden geleistet, um das liebevoll gestaltete Bahn-Areal im Miniformat zu säubern. Und inzwischen sieht es schon ganz gut aus. «Wir haben viel Solidarität von Helfern erfahren, die spontan vorbeigekommen sind und ihre Hilfe angeboten haben. Wasserschläuche haben wir auch von der Feuerwehr bekommen», so Hungerbühler. Allerdings steckte der Schlamm noch im Detail – beispielsweise in den Weichenkästen. Doch bei der Inbetriebnahme des Stellwerks am Mittwochabend konnten die Modelleisenbahner erfreut feststellen, dass alles wieder funktioniert. Sommerfest findet trotzdem ab heute Nachmittag statt Vom Hochwasser und vom Schlamm hat sich der Modelleisenbahnclub deshalb nicht entmutigen lassen. Wie geplant beginnt ab heute das Sommerfest, das bis am Sonntagnachmittag dauert. Hungerbühler: «Wir sind stolz, dass wir dies noch geschafft haben.»

Share
LATEST NEWS