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Ernst

MARTHA EMMENEGGER

Nicht dass Sie jetzt denken, ich schreibe eine Kolumne über unseren Mitbewohner Ernst Friedli. Natürlich gäbe er mehr als eine her. In Bezug auf Ernst in Verbindung auch mit ernst. Aber auch bezüglich wortgewandt, korrekt und tiefenüberlegt. Und natürlich dem Detail auf den Grund gehend. Aber nein, er mag die Diskretion, weiss viel über Vieles und vor allem über das Amtsgeheimnis. Das sagt doch schon sehr viel aus.

Bei mir geht es um den Ernst des Lebens. Haha, so kommt mir soeben in den Sinn, dass Klärli das grundsätzlich täglich sagen kann, dass sie den Ernst des Lebens spüre. Zum Glück ist sie eine Frohnatur (geblieben). Aber jetzt ernsthaft. Zurück zu meinem Ernst. Es geht um Samira, unsere Oberstufenschülerin. Letzthin kam sie nach Hause und war ausser sich. Es gehe ihr sowas auf den Wecker, dass alle immer sagen würden, bald beginne für sie (3.-Sekler) der Ernst des Lebens. Gemeint die Zeit nach der obligatorischen Schulpflicht. Im häufigsten Falle, so auch für sie, der Beginn einer Lehre. Sie findet, dass bereits seit Beginn der Oberstufe der Ernst des Lebens spürbar sei. Noten und Durchschnitt, Promotion, Berufswahl, Zukunft, Erfolg und Erwartungen tragen zünftig dazu bei.Wenn das nicht bereits sehr (und das sehr betonte sie seeeeeeeeehr) ernsthaft sei, fresse sie einen Besen.

Spätestens bei diesem Ausspruch bemerkte ich, dass sie das mit den Redewendungen eindeutig von mir hat. Mein Redewendun- Gen. Weiss der Gugger warum. Upps, wieder mal beim Gugger gelandet. Hab ich doch vor Langem versprochen, dem Ursprung dieses Ausspruchs nachzugehen. Jetzt ganz im Ernst, das nehme ich mir nun ernsthaft vor.

* Martha Emmenegger, 45, fand zumindest heraus, dass die Deutschen anstelle des Guggers den Geier verantwortlich machen.

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