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«Das Plündern der Höfner Kassen kann nicht die Lösung sein»

«Das Plündern der Höfner Kassen kann  nicht die Lösung sein» «Das Plündern der Höfner Kassen kann  nicht die Lösung sein»

Der Höfner Bezirkssäckelmeister Dominik Hug wehrt sich gegen weitere Abschöpfungen im Rahmen der NFA-Kosten.

STEFAN GRÜTER

Das Ansinnen ist nicht neu: Die Schwyzer SP-Kantonsräte Andreas Marty (Einsiedeln/Arth) und Aurelia Imlig (Schwyz) wollen den Schwyzer Beitrag an den Nationalen Finanzausgleich (NFA) «verursachergerecht » verteilen. Konkret: «Über 90 Prozent der NFA-Kosten wird durch die Höfe verursacht. Dementsprechend sollte eigentlich auch klar sein, dass sich diese auch zu über 90 Prozent an den Kosten beteiligen müssten», schreiben Marty und Imlig in einer am Mittwoch eingereichten Interpellation (siehe Ausgabe vom Freitag, EA 57/21).

«Erster Gedanke: Geld abschöpfen»

Darob gerät der Höfner Bezirkssäckelmeister Dominik Hug ins Feuer: «Es kann doch nicht sein, dass der erste Gedanke immer die Frage ist: Wo schöpfen wir Geld ab?» Nebst Lachen und Altendorf (64’000 und 156’000 Franken) und dem Kanton (25 Millionen Franken) sind es die Höfner Gemeinden und der Bezirk, die den innerkantonalen Finanzausgleich alimentieren: Im laufenden Jahr sind es aus der Bezirkskasse rund 9 Millionen Franken, aus den Gemeindekassen kommen 17,2 Millionen aus Wollerau, 14,9 Millionen aus Feusisberg und 10,4 Millionen aus Freienbach. «Das ist jetzt schon grenzwertig», so Hug.

«Das Plündern der Höfner Kassen kann doch nicht die Lösung sein. Man nimmt den Kommunen damit den eigenen Spielraum, denn die gebundenen Ausgaben würden dadurch noch stärker überhandnehmen.» Die Forderung der Interpellanten hätte dann für alle Höfner Kommunen noch einmal einen zweistelligen Millionenbetrag an die Schwyzer Kosten des Nationalen Finanzausgleichs zur Folge. «Und irgendwann gibts dann einen Aufstand», so der Höfner Säckelmeister.

Der Graben zwischen Innerschwyz und Ausserschwyz könnte sich verstärkt auftun, befürchtet er. «Ideen sind gefragt und müssten dann auch angehört werden». In den Höfen gehe man gezielt und vernünftig mit Geld um, sagt Hug und nennt das Beispiel, «dass wir nicht an jeder Ecke ein Schulhaus bauen». Er gibt aber auch zu, dass sein Bezirk mit den drei Gemeinden eine günstige Ausgangslage gehabt habe. «Trotzdem sind viele Probleme bei uns noch ungelöst. » Vor allem in Sachen Infrastruktur und Verkehrsproblemlösung blicke er fast neidisch in die March und hier speziell nach Lachen, «wo man mit Ideen und Innovation in die Förderung der Lebensqualität investiert». «Kritische Auseinandersetzung»

Das wünsche er sich da und dort auch von den Nehmergemeinden. «Das Schreien nach zusätzlichen Geldern ist die einfachste Lösung.» Standortförderung heisse aber auch Innovation und das Entwickeln von neuen Ideen. «Ich kann mir durchaus vorstellen, dass von unserer Seite her Bereitschaft vorhanden wäre, den finanzschwachen Gemeinden in Entwicklungsgruppen Schützenhilfe zu bieten. Nur: Ideen oder Innovationsvorschläge müssten dann auch gehört werden», so der Höfner Bezirkssäckelmeister und nennt dies «eine kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Aktivitäts- und Ausgabeverhalten».

«Das geht einfach nicht» Dass die Höfner Kommunen nicht auf ihrem Geld «hocken», haben sie laut Hug vor Jahren bewiesen, als der Kanton finanziell in der Klemme war und die Höfner Gemeinden mit freiwilligen Zahlungen in den innerkantonalen Finanzausgleich in die Bresche gesprungen sind. «Aber noch mehr abschöpfen, das geht einfach nicht», so Dominik Hug.

Der Bezirk Höfe und seine Gemeinden sollten als «Verursacher» auch einen Drittel der NFA-Kosten des Kantons Schwyz tragen. Dies fordern SP-Parlamentarier. Der Höfner Bezirkssäckelmeister Dominik Hug lehnt diese Forderung ab.

Foto: zvg

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