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Stähli hält am schulischen «Frühwarnsystem» fest

Der Schwyzer Bildungsdirektor hält nichts davon, schon jetzt einen Stopp der Massentests an den Schulen zu verfügen.

JÜRG AUF DER MAUR

Der Schwyzer Bildungsdirektor Michael Stähli lässt sich in Sachen Spucktests an den Schwyzer Schulen auf keine Experimente ein. Er gibt der Schwyzer SVP einen Korb. Diese verlangte vorgestern mit einer Kleinen Anfrage (siehe Box), die Massentests an den Schulen nach den Sommerferien nicht mehr aufzunehmen.

SVP: «Sinnlose Kindertests»

Trotz einer Positivitätsrate von 0,03 Prozent sollen gemäss SVP die «sinnlosen Kindertests» nach den Sommerferien «schonungslos » weitergehen. Die Zahlen zeigten jedoch, dass bis heute lediglich in drei Fällen von insgesamt 10’000 Tests positive Ergebnisse, also Covid-Infektionen, festgestellt werden mussten. Für die SVP sei es deshalb unverständlich, dass der Regierungsrat an diesem obligatorischen Testen festhalten will. Der Küssnachter SVP-Kantonsrat Samuel Lütolf sagt dazu gemäss einer Medienmitteilung: «Das Experiment ist gescheitert. Die niedrige Positivitätsrate rechtfertigt keine Verlängerung von den Sommerferien bis zu den Herbstferien.»

Stähli sieht Teststopp frühestens Ende August

Regierungsrat Michael Stähli sieht keinen Grund zur Eile. Mit der sechswöchigen Sommerpause an den Schulen fehle für diese Zeit das Fallmonitoring als wichtiger Indikator, hält er auf Anfrage des «Boten der Urschweiz» fest. Die ferien- und reisebedingte Zunahme von Infektionen – der Delta-Variante – müsse aufmerksam beobachtet werden.

Regierungsrat Michael Stähli: «Bereits jetzt den Verlauf der Fallzahlen bei Kindern und Jugendlichen im Zeitraum Mitte/Ende August voraussehen zu wollen, ist unseriös.» Die «sehr einfachen und problemlosen Spucktests » seien als Frühwarnsystem zu verstehen, betont Stähli frühere Aussagen. Die Wichtigkeit dieser Früherkennung habe sich erst letzte Woche an einer Gemeindeschule gezeigt, bei welcher die äusserst ansteckende Delta-Variante des Virus bestätigt worden sei und einem massiven Ausbruch in den Klassen dank den Tests habe entgegengewirkt werden können.

Für Stähli ist klar: Mit der Freiwilligkeit für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen sei den Vorbehalten stets genügend Rechnung getragen worden: «Andererseits haben die Schulen ein aktives Früherkennungsinstrument, um einen stabilen Präsenzunterricht gewährleisten und Klassenschliessungen vermeiden zu können.» Was müsste aber passieren, damit die Tests an den Schulen nicht mehr durchgeführt würden? Es bräuchte geringe Fallzahlen in den ersten Wochen nach dem Schulstart Ende August, erklärt der Schwyzer Bildungsdirektor. Und: «Die Schulen könnten das Testen dann auf freiwilliger Basis weiterführen», kündigt der Schwyzer Bildungsdirektor an.

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