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RWM Schweiz will im Ochsenboden eine neue Lagerhalle bauen

RWM Schweiz will im Ochsenboden  eine neue Lagerhalle bauen RWM Schweiz will im Ochsenboden  eine neue Lagerhalle bauen

Im Rahmen des Informations- und Mitwirkungsverfahrens legt die Gemeinde Unteriberg die Revision des Teilzonenplans Ochsenboden bis am 9. August öffentlich auf.

KONRAD SCHULER

Die Firma RWM Schweiz AG betreibt in Studen das Erprobungszentrum Ochsenboden. Das Erprobungszentrum entstand aus dem Werkschiessplatz der Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon- Bührle AG, welcher 1953 gegründet und seither kontinuierlich ausgebaut wurde. 1990 wurden diese Einrichtungen von der Firma RWM Schweiz AG übernommen und zusammen mit den Entwicklungsstellen aus den Gebieten Chemie und Explosivstoffe ins Erprobungszentrum Ochsenboden integriert. Zu den Hauptaufgaben des Erprobungszentrums Ochsenboden gehören einerseits umfassende Versuche an Waffen, Munition und weiteren militärischen Systemen sowie andererseits die Herstellung von Explosivstoffen für die Airbag-Zündung.

Wichtiger Arbeitgeber für Gemeinde Die Firma RWM Schweiz AG ist mit ungefähr 55 Beschäftigten für die Gemeinde Unteriberg ein wichtiger Arbeitgeber. Die Pyrotechnikproduktion ist heute auf mehrere Standorte im Ochsenboden verteilt. Um eine sichere Handhabung der Chemikalien und damit eine gesteigerte Arbeitssicherheit zu erzielen, sollen die Produktion und die Lagerung der Waren zusammengelegt werden. Zur Optimierung der Warenflüsse und zur Steigerung der Betriebssicherheit möchte die RWM Schweiz AG eine neue Lagerhalle neben dem bestehenden Produktionsgebäude realisieren.

Produktionsräume für pyrotechnische Stoffe müssen mit Ausblaswänden gegen ein gesichertes Gebiet versehen sein. Das bestehende Produktionsgebäude weist Ausblaswände zur Sihl und zur dahinter liegenden Felswand und somit zu einem gesicherten Gebiet auf. Die Produktion ist daher an diesen Standort an der Sihl gebunden. Um die angestrebte Erhöhung der Betriebssicherheit realisieren zu können, muss die Lagerung der Waren direkt neben diesen standortgebundenen Produktionsstandort zu liegen kommen. Die projektierte Lagerhalle weist daher eine relative Standortgebundenheit auf. Rodung und Ersatzaufforstung

Das standortgebundene Gebäude kommt teilweise innerhalb der heute bestehenden Waldfläche beziehungsweise innerhalb des Waldabstandes zu liegen. Eine Ausnahmebewilligung für die Unterschreitung des Waldabstandes konnte das Amt für Wald und Natur nicht in Aussicht stellen. Daher wird nun die betreffende Waldfläche von zirka 1760 Quadratmetern aus der Walddefinition gemäss Waldgesetz entlassen und dafür eine zirka 2290 Quadratmeter grosse Fläche als Ersatz im Aueli aufgeforstet. Lediglich eine Fläche von zirka 300 Quadratmetern wird tatsächlich gerodet, um Platz für die neue Lagerhalle zu schaffen.

Entfällt eine Waldfläche, so bleibt im Sinne des Raumplanungsgesetzes eine «weisse» Fläche übrig, das sogenannte übrige Gemeindegebiet. Das Verfahren für die Entlassung der Waldfläche aus der Waldgesetzgebung wird zeitgleich zur Teilrevision Zonenplan Ochsenboden vorgenommen.

Für die Realisierung des Bauvorhabens wird eine 1658 Quadratmeter grosse Fläche vom übrigen Gemeindegebiet in die Industrieund Gewerbezone eingezont.

Abstimmung in etwa einem Jahr Der Entwurf zur Teilrevision des Zonenplans Ochsenboden liegt bis am 9. August auf der Gemeindekanzlei Unteriberg auf und kann von jedermann eingesehen werden. Jedermann kann sich auch zu den Unterlagen schriftlich äussern. Das Erlassverfahren sieht vor, dass das Vorhaben an der Gemeindeversammlung im Frühjahr 2022 beraten und noch vor den Sommerferien 2022 darüber abgestimmt werden kann.

Da die Firma RWM Schweiz AG im Ochsenboden eine neue Lagerhalle etwa 400 Meter hinter dem Eingangsbereich (Foto) erstellen will, muss eine Teilrevision des Zonenplans Ochsenboden vorgenommen werden.

Die neue Lagerhalle soll am Fusse des gegenüberliegenden Abhangs des Golfrestaurants Ochsenboden erstellt werden, in der Nähe des Gebäudes im Hintergrund in der Bildmitte.

Fotos: Konrad Schuler

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