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Der 7. Viertel

Der 7. Viertel Der 7. Viertel

ZWISCHENLUEGETEN 3

LAURA KÄLIN

Die sechs Viertel Einsiedelns kennt jedes Kind. Aber kennen Sie den siebten Viertel? Falls nein, dürfte Ihnen aber dieser Name bekannt vorkommen: Binzen. Der Begriff bezeichnet übrigens eine sumpfige, mit Binsen bewachsene Gegend.

Einsiedelns «siebter Viertel» Binzen wurde erstmals 1320 urkundlich erwähnt, dabei wurden Unter- und Oberbinzen unterschieden. Heute ist der Name vor allem im Zusammenhang mit der Genossame Dorf-Binzen bekannt, die sich mit der Trennung des wirtschaftlichen vom politischen Bereich im frühen 19. Jahrhundert formierte.

Damals war vor allem der Wohnort eines Bürgers beziehungsweise seiner Familie an einem bestimmten Stichtag ausschlaggebend für die Zuteilung zu einer Genossame. Bis 2006 war die Voraussetzung für ein Genossenbürgerrecht im Bezirk Einsiedeln die Zugehörigkeit zu einem dieser anerkannten Genossengeschlechter.

Schon früher, nämlich 1991, hat die Genossengemeinde Dorf-Binzen die Gleichberechtigung von Mann und Frau verabschiedet. Seit dann steht den Frauen das Stimm- und Wahlrecht zu und sie können das Bürgerrecht ebenfalls vererben. Die Genossame Dorf-Binzen verwaltet und bewirtschaftet Wald und Boden. Zudem ist sie auch im Waldstrassenwesen sowie Unterhalt von Alp- und Weidgebäuden aktiv. Die Wald- und Alpbewirtschaftung gehört hierbei zu den wichtigsten Aufgaben der Genossame. Dazu weiter gehören auch die Vermietung von Liegenschaften, Wohnungen und Ländereien an Landwirtschaft, Vereine, Gewerbetreibende und Private. *

Die 20-Jährige informierte sich anlässlich der kürzlichen Auszahlung des «Genossen-Batzens » das erste Mal so richtig über «ihre» Genossame. Das Bürgerrecht hat sie sowohl via ihren Vater wie auch die Mutter erhalten.

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