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Trotz Corona wissen 98 Prozent der Schüler, wie es im Herbst weitergeht

Das Amt für Berufsbildung ist erfreut und zugleich überrascht, dass die Resultate derart vielversprechend ausgefallen sind.

JASMIN REICHLIN

Für insgesamt 1521 Schüler aus dem Kanton Schwyz ist am Montag die letzte Schulwoche angebrochen. Die verdienten Sommerferien stehen vor der Tür. Die Ergebnisse der Schulenderhebungen 2021 zeigen, dass insgesamt 1489 Schüler oder 98 Prozent zum Zeitpunkt der Befragung Mitte Juni eine geeignete Anschlusslösung für diesen August gefunden haben. Dies sind ähnlich viele wie im Vorjahr.

Lediglich ein Prozent, nämlich 16 Schüler, konnte am Stichtag der Erhebung keine Anschlusslösung vorweisen. Weitere 16 Jugendliche beginnen ein Praktikum oder eine Arbeitsstelle ohne schulische Ausbildung. Das KV bleibt der beliebteste Beruf im Kanton Schwyz Die Mehrheit, nämlich rund sechzig Prozent oder 901 Jugendliche, packt als Anschlusslösung eine Berufslehre an. Dies sind 28 mehr als noch im Vorjahr. Gerade in technischen oder handwerklichen Branchen entwickle sich der Lehrstellenmarkt für Jugendliche sehr positiv, heisst es in einer Mitteilung des Kantons. Seit einigen Jahren gebe es mehr freie Lehrstellen als Interessenten.

Die kaufmännische Lehre ist auch in diesem Jahr ganz vorne mit dabei. Fast 15 Prozent der Jugendlichen wählen das KV. Auf dem zweiten Rang befindet sich der Beruf Fachmann/-frau Gesundheit, gefolgt vom Detailhandel. Eine weiterführende Schule wählten mit 421 Jugendlichen fast dreissig Prozent.

Betriebe zeigten grosses Engagement Das Brückenangebot oder eine Zwischenlösung nutzen 167 Schwyzer Schüler (elf Prozent). Das sind 15 Jugendliche weniger als im Vorjahr. «Im Kanton Schwyz ist der Grossteil der Brückenangebote entweder rein schulisch oder kombiniert mit ein bis zwei Praktikumstagen pro Woche», erklärt Philipp Strässle, Vorsteher des kantonalen Amts für Berufs- und Studienberatung.

Coronabedingt gab es im vergangenen Jahr viele Unsicherheiten bei der Berufsfindung. Speziell dieses Jahr wurden Nachwirkungen der Pandemie befürchtet.

Umso mehr freut sich Strässle über die positiven Resultate der Erhebung: «Ich bin positiv überrascht. Die Zahlen weichen nur leicht von jenen im letzten Jahr ab.» Stark gelitten unter der Pandemie hätten jedoch die Lehrberufe aus dem Gastro- und Hotelgewerbe. Dort seien nur wenige Lehrverträge genehmigt worden, und Schnuppern sei schwierig gewesen, so Strässle.

Dennoch seien die Bemühungen der Berufsbildner im vergangenen Jahr äusserst lobenswert gewesen: «Die Betriebe haben eine sehr gute Arbeit geleistet. Auch wenn es schwierig war, setzten sie alles daran, um den Jugendlichen trotzdem in irgendeiner Form das Schnuppern zu ermöglichen.» Lehrverträge werden bis Herbst genehmigt Von den 16 Schülern, die noch keine Anschlusslösung vorweisen konnten, befinden sich einige noch im Bewerbungs- und Selektionsprozess. Die Lehrverträge können wegen der Pandemie noch bis zum 31. Oktober genehmigt werden. Dieses Vorgehen habe sich bereits im letzten Jahr bewährt. «Es ermöglicht den Jugendlichen, noch im Herbst in eine Lehre einzusteigen, und nimmt ihnen etwas den Druck», erklärt Amtsvorsteher Philipp Strässle. So könnten etwa jene mit einem Brückenangebot doch noch eine Lehre antreten. Das Ziel sei es aber, nach wie vor noch vor Schulende eine Anschlusslösung zu finden. Ob künftig die Lehrverträge weiterhin bis im Herbst genehmigt werden, ist noch offen.

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