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Gerangel um Schwyzer Gelder für Rom

Für den Bau der Kaserne der Schweizergarde braucht es Geld. Wer in die Tasche greift, ist noch unklar.

Mitg. Für die Erneuerung der Kaserne der Schweizergarde in Rom wurden die Schwyzer Kirchgemeinden angegangen, einen Beitrag zu leisten. Dazu hat Albert Beeler, Kantonskirchenrat aus Steinen, nun den Vorstoss «Postulat betreffend vermehrter Mitfinanzierung durch die Kantonalkirche » eingereicht. Wie Beeler schreibt, geht es dabei um einen Grundsatzentscheid, ob solche Finanzierungen durch die Kantonalkirche erfolgen sollen oder ob man diese bei den einzelnen Kirchgemeinden belässt.

Beeler möchte die Frage geprüft haben, wie der Kantonale Kirchenvorstand bei solchen finanziellen Anliegen die Kirchgemeinden «entlasten beziehungsweise eine Hilfestellung und Klarheit schaffen» könnte.

«Gelder, die auf Kosten des Finanzausgleichs gehen» Denn bei solchen Ansinnen wie der Renovation der Kaserne der Schweizergarde stelle sich insbesondere für die im Finanzausgleich stehenden Nehmergemeinden die Frage, «inwiefern es überhaupt opportun ist, Gelder zu sprechen, welche indirekt wieder zulasten des Finanzausgleichs gehen». Vielmehr scheine es sinnvoll, dass auf Ebene der Kantonalkirche «ein Gesamtbetrag gesprochen wird, welcher im Rahmen des Budgets der parlamentarischen Beschlussfassung untersteht und insofern auf der Stufe Kirchgemeinde nicht von der Finanzausgleichsthematik betroffen wird», sagt Albert Beeler. Beim Neubau der Kaserne der päpstlichen Schweizergarde frage er sich sogar, «ob diese nicht zentral durch die Römisch-Katholische Zentralkonferenz der Schweiz zu unterstützen wäre».

Mit dem Postulat wird der Kantonale Kirchenvorstand ersucht, sich der Problematik anzunehmen und Lösungsvorschläge zu unterbreiten. Das Postulat soll in der Session des Kirchenrats im Oktober behandelt werden.

Falls das Postulat als erheblich erklärt wird, käme eine Vorlage an die Frühlingssession 2022 und könnte an der Herbstsession im selben Jahr in den Voranschlag 2023 aufgenommen werden.

An den insgesamt drei bestehenden Gebäuden der Kaserne der Schweizergarde wurden bis zum heutigen Tag keine fundamentalen Erneuerungen durchgeführt. «Die Gebäudesubstanz ist schlecht, die mangelhafte Isolation und der schlechte Zustand verursachen unverhältnismässig hohe Unterhaltskosten », heisst es in einer Broschüre zum Sammeln von Spenden.

Die Kosten belaufen sich auf 55 Millionen Franken

Im Jahr 2016 wurde in Solothurn die Stiftung für die Renovation der Kaserne der päpstlichen Schweizergarde im Vatikan gegründet. Ein Jahr später gab der Stiftungsrat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag. Diese kam zum Schluss, dass die Projektziele nur mit einem Neubau erreicht werden können. Charakterisierende und schützenswerte Elemente wie der Ehrenhof, der Passetto oder die Brunnenanlage bleiben erhalten.

Für den Neubau der Kaserne sind Spendengelder im Rahmen von rund 55 Millionen Franken notwendig.

Soll man Finanzierungen bei den einzelnen Kirchgemeinden belassen?

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