BR-Wahl

ZWISCHENLUEGETEN 3

ERNST FRIEDLI

Klärli und ich wählen am 11. Juli ganz sicher. Es geht schliesslich um die noch offen vor uns liegende Zukunft unseres Bezirks, nachdem seine Vergangenheit weitgehend abgeschlossen hinter uns liegt. Die Auswahl für das frei gewordene Amt ist mit einer kandidierenden Frau und einem amtsbereiten Mann garantiert, sodass diesmal von einer echten Wahl gesprochen werden darf.

Im kürzlich veröffentlichten, inhaltsreichen Gespräch der beiden Kandidierenden sind tatsächlich echte Unterschiede zu erkennen, die es zu würdigen gilt. Denn Politiker (und -innen) haben (gemäss Definition) «das Ziel, durch ihr Denken Probleme der Gesellschaft zu lösen und durch ihr Handeln Einfluss auf politische Entscheide zu nehmen». Deshalb spielen ihr jeweiliges Denken und Handeln eben schon eine wichtige Rolle. Und da kandidierende Männer manchmal anders denken als sie handeln und amtsbereite Frauen manchmal anders handeln als sie denken, ergeben sich bei zwei Kandidaturen auch unabhängig von ihrer Parteicouleur bereits recht farbenfrohe Variationen. Ausserdem können (gemäss Definition) «Politiker*innen durch Meinungsäusserung Einfluss nehmen», was je nach Lautstärke der Äusserung wiederum beträchtliche Konsequenzen für unseren Bezirk und seinen Alltag haben kann.

Es lohnt sich also, gut zu überlegen, wen wir in den Rat entsenden. Klärli und ich haben uns zwar bereits festgelegt, möchten aber vor dem Wahlsonntag nicht verraten, wer von uns beiden die Frau gewählt hat.

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Ernst Friedli, 64, seit 31 Jahren verheiratet mit Klärli, geborene Schönbächler. Nichtraucher und Sachbearbeiter im Rathaus, steht unter Amtsgeheimnis. Macht sich in der Freizeit Gedanken zur Weltlage und dankt allen Kandidierenden für ihre Angebote.