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Trotz Pandemie viele Lehrverträge abgeschlossen

Von einem Rückgang der Anzahl Lehrverträge sind nur die Fitness- und die Gastrobranche betroffen.

URS ATTINGER

Es werden dieses Jahr im Kanton Schwyz etwa gleich viele Lehrverträge abgeschlossen wie im Rekordjahr 2020. Rund 1300 Lehrverträge sind es, die Benno Kälin, stellvertretender Vorsteher Amt für Berufsbildung, mit seinem Team prüft und genehmigt.

Die beliebteste Berufsrichtung ist immer noch die kaufmännische Ausbildung (KV). Für August liegen bereits 128 Verträge vor, also rund zehn Prozent der Gesamtzahl. Auch der Detailhandel ist – mit 264 laufenden (über drei Jahre) und 86 neuen Verträgen für diesen Sommer – eine grosse Berufsgattung.

Metzgereien haben Mühe

Das Interesse von Lernenden sei jedoch nicht in allen Branchen gleich gross. Während die Sportartikel- und die Elektronikbranche ihre Lehrstellen schnell besetzen kann, hätten beispielsweise Metzgereien mehr Mühe, Lernende zu finden. Weiter sehr beliebt seien auch die Gesundheitsberufe, sagt Kälin: Es lägen bereits 79 Verträge für den Beruf Fachleute Gesundheit (FaGe) vor, und es seien nur noch drei Lehrstellen offen. Für das Jahr 2022 seien bereits wieder 13 Lehrstellen gemeldet. Auch die Informatikberufe seien immer ein Renner.

Manchmal etwas mehr Mühe, Lernende zu rekrutieren, hätten die Berufsgattungen Bauhauptgewerbe, zum Beispiel Maurer, oder das Baunebengewerbe wie Heizungsinstallateure, die Haustechnik oder der Metallbau.

Branchen, in denen es etwas schwieriger sei, eine Lehrstelle anzubieten oder auch zu besetzen, sind die Bereiche, die wegen der Pandemie zeitweise vom Bund geschlossen wurden.

«Es gibt dieses Jahr bei den Bewegungs- und Gesundheitsfachleuten nur einen Lehrvertrag», sagt Kälin: Dies sei zwar nicht beunruhigend, weil noch nie viele Verträge pro Jahr abgeschlossen wurden. Aber es sei schon wenig, da es doch etliche Ausbildungsbetriebe im Kanton gebe. Weniger Interesse am Service

Ebenfalls von einem Rückgang betroffen sei die Gastronomie. Bei den Kochlehrstellen sehe es noch gut aus, weil in Gesundheitsinstitutionen und Kantinen auch während der Pandemie gekocht worden sei.

Bei den Restaurantfachleuten (Service) sei wjedoch ein Rückgang der Lehrverträge um fünfzig Prozent zu verzeichnen. Dies sei den Pandemiemassnahmen geschuldet. «Fitnesscenter und Restaurants waren lange Zeit geschlossen », erklärt Kälin.

Schnupperlehren konnten zwar in vielen Berufen absolviert werden, aber eben nicht überall. Vielleicht habe es etwas mehr Engagement seitens der Lernenden gebraucht, um sie zu organisieren, und seitens der Lehrbetriebe, um die Schutzkonzepte einzuhalten. «Schnupperlehren sind ein wichtiges Instrument zur Lehrstellenbesetzung», sagt Kälin. Seit April können Betriebe mit Inseraten für Lehrstellen ab August 2022 werben. Ab September werden Verträge genehmigt.

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