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«Projekt überzeugt als Gesamtes»

«Projekt überzeugt als Gesamtes» «Projekt überzeugt als Gesamtes»

Informationsveranstaltung von Bezirk, Kirchgemeinde und Investor zum «Zentrum Einsiedlerhof»

Rund 130 Personen liessen sich am Samstag aus erster Hand informieren. Die Anwesenden erhielten einen vertieften Einblick in ein vielschichtiges Vorhaben.

VICTOR KÄLIN

Das Einsiedlerhof-Projekt besteht nicht einfach aus einem Haus, das auf dem schon lange umworbenen Areal gebaut werden soll. Es sind vier über eine Tiefgarage verbundene und in ihrer Nutzung komplett unterschiedliche Gebäude mit insgesamt drei beteiligten Partnern. Dieser Komplexität versuchten der Bezirk, die katholische Kirchgemeinde sowie die Investorin Halter AG mit Referaten, Power-Point-Präsentationen, Plänen, Modellen sowie einer Fragerunde gerecht zu werden. Das Konzept schien zu funktionieren, hielten sich die Fragen am Ende der vier Informationsblöcke doch ziemlich in Grenzen. 7 Aussenstationen auflösen

Ergänzend zu den vor einer Woche bereits publizierten Angaben (EA 50/21) erfuhren die Anwesenden von Sachbearbeiter Roman Schönbächler, dass das Areal über die Eisenbahnstrasse erschlossen wird, eine Tiefgarage mit 80 Plätzen für Verwaltung und Kirchgemeinde umfasst sowie zusätzliche Parkplätze für die 25 bis 30 geplanten Wohnungen, welche die Halter AG gemäss Andreas Campi im Stockwerkeigentum veräussern will – inklusive einer Klausel, dass die bekannten Veranstaltungen auf dem Paracelsuspark nicht beklagt werden können.

Mit dem neuen Verwaltungsgebäude kann der Bezirk sieben Aussenstationen auflösen und zusammenführen: die Bibliothek an der Klostermühlestrasse, die Musikschule an der Eisenbahnstrasse, die Schulverwaltung im Alten Schulhaus, die Ressorts Infrastruktur an der Hauptstrasse, Finanzen/ Controlling und Soziales im Haus Raben sowie das Ressort Planen Bauen Umwelt Energie im Haus Ilge. Einzig das Bezirksgericht und das Erbschaftsamt zügeln von der Eisenbahnstrasse nicht ins neue Verwaltungsgebäude, sondern ins Rathaus. Gemäss Bezirksrat Fredi Zehnder sollen im Rathaus zwei Stockwerke vermietet werden und der Ratssaal für repräsentative Anlässe im Besitz des Bezirks bleiben. Brutto 19 Millionen Franken; netto 9,19 Millionen 19 Millionen Franken kostet das Zentrum Einsiedlerhof. Aus dem Landverkauf resultiert für den Bezirk ein Erlös von 6,36 Millionen Franken (5,5 Millionen Halter Investoren und 0,86 Millionen Kirchgemeinde). Da die Liegenschaft Raben nicht mehr benötigt wird (erhoffter Verkaufserlös von 1,1 Millionen) sowie der Kindergarten Nordstrasse hinfällig würde (Einsparung 2,3 Millionen), vermindert sich der Aufwand um weitere 3,4 Millionen Franken. Die Investitionskosten reduzierten sich damit um mehr als die Hälfte auf noch netto 9,19 Millionen Franken. «Alles unter einem Dach» für Kirchgemeinde und Pfarrei Auch für die katholische Kirchgemeinde stellt das «Zentrum Einsiedlerhof» einen wiederholten Versuch dar, endlich zum seit Jahrzehnten erwünschten und geplanten Pfarreiheim zu kommen. Der vormalige Präsident Hans Iten wie auch dessen Nachfolger Albert Schönbächler warben schon am Samstag für ein Ja: «Die jetzige Infrastruktur genügt den Ansprüchen unserer grossen Pfarrei schon lange nicht mehr. Mit dem Neubau können wir der Gemeinschaft mehr Raum geben – eine wichtige Voraussetzung für die Zukunft der Pfarrei.» Der Schritt in die Zukunft hat seinen Preis. Auf rund 9,5 Millionen Franken werden die Gesamtkosten geschätzt. In dieser Summe enthalten sind sämtliche Aufwände vom Landkauf über die Tiefgarage bis hin zur Möblierung.

Abgestimmt wird separat in der Kirchgemeinde und im Bezirk. Aufgrund der Parzellierung des Areals kann der Bezirk sein Verwaltungszentrum auch dann realisieren, wenn die Kirchgemeinde Nein stimmen sollte. Umgekehrt geht jedoch nicht: Sagen die Bezirksbürger Nein zum Vorhaben, nützt der Kirchgemeinde auch ein Ja nichts. Einmal mehr hängt deren Schicksal vom Bezirk ab.

«Ich nahm eine positive Grundstimmung wahr» Doch zu irgendeinem Nein soll es am 28. November 2021 gemäss Bezirksrat Fredi Zehnder erst gar nicht kommen. Denn für ihn ist die vorliegende Lösung «gerade in ihrer Gesamtheit » überzeugend. Er freute sich am Samstag über das Interesse und die von ihm wahrgenommene «positive Grundstimmung». Im Hinblick auf die Abstimmung Ende November hofft er, dass diese «Grundstimmung auf die weitere Bevölkerung überspringt und sie sich von den Vorteilen der Mehrfachnutzung überzeugen lässt».

Power-Point-Präsentation unter www.einsiedeln.ch/verwaltung/ projekte/einsiedlerhof

Am Modell lässt es sich am besten diskutieren – zum Beispiel mit Albert Schönbächler, dem Präsidenten der Römisch-katholischen Kirchgemeinde (rechts). Fotos: Victor Kälin

Das Zentrum Einsiedlerhof als greifbares Modell.Am rechten Bildrand die Jugendkirche, am linken die Eisenbahnstrasse und dazwischen das Pfarreiheim, die Wohnhäuser sowie das Verwaltungszentrum.

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