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Rekordmässig viele Todesfälle im vergangenen Jahr

Im letzten Jahr haben die Todesfälle im Kanton Schwyz um 23 Prozent zugenommen.

MELANIE SCHNIDER

Es ist eine traurige Bilanz: In der Schweiz starben letztes Jahr fast 76’200 Menschen. «Damit wurde ein Rekordwert erreicht», teilt das Bundesamt für Statistik (BfS) in einer Medienmitteilung mit. Im Vergleich zum Jahr 2019 stiegen die Todesfälle um 12,4 Prozent.

In den Monaten März und April 2020 starben im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode rund 1700 mehr Menschen, was einem Anstieg von 14 Prozent gleichkommt. Von Oktober bis Dezember 2020 wurden sogar fast 7800 beziehungsweise 45 Prozent mehr Todesfälle registriert als in den gleichen Monaten des Jahres 2019.

Starker Anstieg im Kanton Schwyz Besonders stark betroffen sind laut BfS die Kantone Tessin, Jura, Basel-Stadt, Glarus, Neuenburg und Schaffhausen. Diese verzeichnen mit mehr als zehn Todesfällen pro tausend Einwohner anteilsmässig die meisten Todesfälle. Die tiefste Sterbeziffer weist der Kanton Zug auf. Bis auf den Kanton Nidwalden verzeichnen alle Kantone einen Anstieg der Todesfälle zwischen 2019 und 2020.

Auch im Kanton Schwyz gab es einen relativ starken Anstieg: Während der Kanton Schwyz im vorletzten Jahr 1107 Todesfälle aufwies, waren es im Jahr 2020 1361. Das entspricht einem Anstieg um 23 Prozent. Nun die grosse Frage: Wie stark ist die Corona-Pandemie verantwortlich für den Anstieg der Todesfälle?

«Wie gross die Auswirkung der Pandemie auf den Anstieg der Todesfälle ist, kann noch nicht gesagt werden», sagt Fabienne Rausa von der Sektion Demografie und Migration des BfS, «Erst wenn die Todesursachen genau abgeklärt wurden, kann das Ausmass berechnet werden.»

Aufgrund der Altersstruktur mehr Todesfälle

Das BfS schreibt dazu auf der Website: «Die aktuellsten Zahlen des BfS zu den Todesursachen beziehen sich auf das Jahr 2018. Die Zahlen für das Jahr 2020 werden spätestens Ende 2022 veröffentlicht. Das Amt arbeitet jedoch daran, angesichts der Pandemielage und des grossen Interesses der Öffentlichkeit, die Zahlen für das Jahr 2020 schneller als ursprünglich geplant herausgeben zu können.» Klar sei, dass die Corona- Krise das Leben aller tangierte, und somit sämtliche demografischen Entwicklungen beeinflusst habe, betont Rausa.

Ein weiterer Grund für den Anstieg der Todesfälle ist die stark alternde Bevölkerung. «Die Anzahl Personen zwischen 50 und 79 Jahren war noch nie so hoch wie heute. Diese Personen werden in den kommenden dreissig Jahren ein hohes Alter mit stark erhöhtem Sterberisiko erreichen. Die Zahl der Todesfälle wird folglich weiter ansteigen », informiert Patricia Zocco, ebenfalls von der Sektion Demografie und Migration des BfS.

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