Privat im Clinch mit öffentlich
KOMMENTAR
Die Bilanz von Casa Vitura über das erste Betriebsjahr der Privatschule fällt durchzogen aus. Da war viel Pech im Spiel: Der Start des Unternehmens ist in die Corona- Pandemie gefallen. Dementsprechend harzig entwickelt sich die Schülerzahl: Ganze sechs Kinder besuchen derzeit die Schule auf dem Katzenstrick.
Kein Wunder, dass die geringe Schülerzahl ein tiefes Loch in die Kasse schlägt: Die Schule finanziert sich hauptsächlich mit Schulgeldern der Eltern und erhält keine Unterstützung durch die öffentliche Hand. Um sich aus der brenzligen Lage zu befreien, hat Casa Vitura ein Gesuch beim Bezirk eingereicht, um einen Beitrag zu erhalten.
Der Bezirk kam nicht umhin, das Gesuch abzulehnen: Es gibt für ihn keine Einsparungen, wenn er einige Kinder weniger zu beschulen hat. Zudem erhält der Bezirk auch keine Pauschalen für Schüler, welche die Privatschule besuchen. Dass es finanziell eng werden würde für Casa Vitura, war absehbar: Solange keine freie Schulwahl besteht, hat eine Privatschule auch im Klosterdorf schlechte Karten. Eine Bereicherung der Schullandschaft stellt Casa Vitura zweifelsohne dar. Und der Mut der Schulgründer ist beispiellos. Zu hoffen bleibt, dass die Schule einen langen Atem hat, um die Durststrecke überwinden zu können.
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MAGNUS LEIBUNDGUT