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«Man muss doch für die Schweiz sein»

«Man muss doch für die Schweiz sein» «Man muss doch für die Schweiz sein»

Heute Abend spielt die Schweizer-Nati bei der Fussballeuropameisterschaft im Viertelfinal gegen Spanien. Eine leidenschaftliche Anhängerin ist ihr schon sicher.

WOLFGANG HOLZ

Vergangenen Montag ist sie vielen Gästen im Hotel Drei Könige in Einsiedeln positiv aufgefallen. Während des dramatischen Fussballmatchs Schweiz gegen Frankreich fante Serviertochter Rosanna Widmer bei der Arbeit für die Nati. Sie juchzte bei jedem Tor, das Xhaka und Co. gegen die scheinbar übergrossen Favoriten gelang.

Hat den Schweizer Pass «Man muss doch für die Schweiz und für sein Land sein, wenn man hier lebt – egal, wie die Mannschaft vorher gespielt hat», ist die 44-Jährige überzeugt. Seit 20 Jahren lebt sie in der Schweiz. Seit 2019 besitzt sie auch den Schweizer Pass. «Jetzt gehöre ich ganz dazu, ich darf wählen – darauf bin ich sehr stolz», freut sie sich.

Eigentlich wollte sie vor Jahren, als sie in die Schweiz kam, nur eine Saison in der Zürcher Hotellerie arbeiten. Dann hat sich Rosanna Widmer im wahrsten Sinne des Wortes in das Land verliebt – und lebt seither hier. Sie wohnt in Adliswil. Während der Corona-Krise hat sie ihren Job verloren. Durch eine Kollegin im Hotel Drei Könige konnte sie eine neue Anstellung in Einsiedeln finden. «Hier im Klosterdorf ist es wunderschön, die Menschen sind sehr nett», drückt sie ihr Wohlbefinden aus.

Durch und durch auch Italienerin

Dabei ist es in Sachen Nationalität nicht so einfach, was Rosanna Widmer betrifft. Denn sie ist auch Italienerin, und lebte lange Jahre mit ihrer Familie in Schwäbisch Gmünd bei Stuttgart. «Früher fante ich immer für Italien bei Europameisterschaften oder Weltmeisterschaften – und wenn Italien ausgeschieden war für Deutschland.» Eigentlich ist sie gar kein Fussballfan – doch sie findet es schön, mit anderen Menschen zusammen mit der eigenen Mannschaft mitzufiebern. Den Spielern die Daumen zu drücken. Beim Public Viewing mitzujubeln, wenn ein Tor fällt. «Das Public Viewing fehlt mir natürlich ein bisschen.» Zwei Fussballherzen Auch am heutigen Freitag schlagen im Grunde zwei Fussballherzen in ihrer Brust – für Italien und neuerdings eben für die Schweiz. «Sollten beide Mannschaften weiterkommen, wird es für mich schwierig», gibt sie zu. Dann treffen beide Mannschaften im Halbfinal aufeinander. Wobei für sie eigentlich jetzt schon klar ist: «Die Schweizer Nati ist so gut und holt den Pokal.»

Rosanna Widmer, Serviertochter im Hotel Drei Könige, fant aus ganzem Herzen für die Schweizer Nati bei den Fussballeuropameisterschaften. Foto: Wolfgang Holz

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