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Nachbetrachtung zu den Agrarinitiativen

LESERBRIEFE

Sowohl Volk und Stände haben nach einem langen und intensiven Abstimmungskampf ein überaus deutliches Resultat gegen die beiden sehr extremen Agrarinitiativen gesprochen. Die Schweizer Milchproduzenten sind sehr zufrieden mit diesem Ausgang und bedanken sich für das grosse Engagement in allen Landesteilen der Schweiz. Die Stimmbürger und Stimmbürgerinnen haben zum Ausdruck gebracht, dass die notwendige Weiterentwicklung und der Dialog auf dem vom Parlament bereits vorgezeichneten Weg verlaufen sollen. Die Schweizer Milchproduzenten haben mit dem Produktionsstandard «Grüner Teppich » für nachhaltige Milchproduktion bereits 2019 ein klares Bekenntnis abgelegt, dass sie die Erwartungen der Gesellschaft erkannt haben und sich mit viel Herzblut dafür einsetzen, dass die standortgerechte Milchproduktion noch nachhaltiger wird. Dieser Prozess wird auch in Zukunft weitergehen. Mit dem Kauf von Schweizer Produkten setzen die Konsumenten ein echtes Zeichen für Nachhaltigkeit und Tierwohl. Nur so können die strengen Vorgaben bezüglich Tierwohl und Natürlichkeit auf den Milchwirtschaftsbetrieben auch umgesetzt werden. Schweizer Milchkühe werden zu 92 Prozent mit einheimischem Futter gefüttert. Der Rest sind zu einem grossen Teil Nebenprodukte aus der Nahrungsmittelverarbeitung.

Hanspeter Egli (Trachslau) Milchproduzent und Präsident der Vereinigten Milchbauern Mitte-Ost sowie Vizepräsident Schweizer Milchproduzenten

«Die Imker erleiden herbe Verluste », EA 48/21

Ich wünsche euch im vielgelobten Hochtal eine ökologischere Landwirtschaft, welche wieder mehr und vielfältigere Lebensräume für Insekten, Kleinlebewesen und Vögel bietet. Wenn ich euch nämlich ab und zu besuche, sehe ich fast ausschliesslich auf maximale Nutzung getrimmte, langweilige Flächen, die den Namen Kulturlandschaft kaum verdienen.

Und von den tollen Facebook- Naturfreunden erwarte ich ein akzentuiertes (auch politisches) Engagement für die Anliegen unserer kleinen tierischen Helferinnen. PS: Honig ist übrigens hauptsächlich Nahrung für die Bienen!

Robert Kälin (Wetzikon)

Im Einsiedler Anzeiger vom 22. Juni spricht Erhard Gick von einer «Narbe in einer vorher intakten Natur». Als regelmässiger Berggänger auf den kleinen Mythen bin ich mit den lokalen Verhältnissen seit Jahren vertraut. Abgesehen davon, dass der Weg jetzt etwas breiter geworden und damit mit Maschinen einfacher zu befahren ist, hat sich eigentlich nicht viel verändert. Die Natur ist nach wie vor intakt, die Umgebung idyllisch. Die Gämsen werden nicht mehr gestört als vorher.

Trotzdem debattieren offenbar Umweltideologen, diverse kantonale Behörden sowie weitere Interessenvertreter ernsthaft über einen Rückbau, mit dem Ziel, den Urzustand durch Renaturierung wiederherzustellen! Wo bleiben da Verhältnismässigkeit und gesunder Menschenverstand?

Max Ringli (Einsiedeln)

Eine kleine Episode

In der SOB von Einsiedeln nach Rapperswil, 10 Uhr am Morgen. Ein junger Mann mit Kinderwagen sitzt schräg vis-à-vis von mir. Der Bub im Kinderwagen ist etwa eineinhalb Jahre alt. Er strahlt, singt seinen lustigen Kinder-Singsang, schaut zu Vater. Vater am Handy. Der Bub spielt im Wagen, lacht. Vater am Handy. Der Bub verdoppelt sein Spiel, zieht und stösst das Wagendach ruckartig von vorne nach hinten und zurück. Vater am Handy. Der Bub nestelt am Verschluss seines Sicherheitsgurtes, bis dieser aufspringt. Darauf springt er aus dem Kinderwagen. Der Zug hält an, die Türen gehen auf.

Der Vater vollführt einen Hechtsprung, ohne Handy. Fasst den Kleinen, bevor dieser aus der offenen Tür springt und befördert den Jungen in seinen Kinderwagen zurück. Unterdessen haben wir Pfäffikon erreicht, wo Vater und Bub im Kinderwagen und ich aussteigen. Wie heisst das Sprichwort? «Fehler sind Chancen für Verbesserungen.» Susi Birchler (Einsiedeln)

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