Konzession(en)
KOMMENTAR
Den Einsiedler Gemeindesaal haben die SBB ausgesucht, um das Konzessionsgesuch Etzelwerk offiziell zu überreichen (EA 47/21). So symbolisch der Ort des Geschehens auch war, hat er eine realpolitische Botschaft: Dort, wo die Einsiedler 1926 bereits den ersten Etzelwerk-Vertrag genehmigten, soll das Fundament gelegt werden, dass sie es ein weiteres Mal tun.
Die Absicht ist offenkundig: Wenn sich irgendwo Widerstand regen könnte, ist es nicht in den Kantonen Zürich, Zug, Schwyz oder dem Bezirk Höfe, sondern in Einsiedeln. Nirgendwo ist die direkte Betroffenheit höher, nirgendwo wird die Diskussion über die Sihlseenutzung emotionaler geführt. Mit der bewussten Wahl des Ortes sind die SBB den Einsiedlern auch auf der Symbolebene entgegengekommen.
Auf sachlicher Ebene liegt es aber am Bezirksrat aufzuzeigen, was für Einsiedeln gut ist am Vertrag. Dass der Rat von «vielen guten Argumenten » spricht, lässt hoffen. Doch erst die öffentliche Auflage des Dossiers im Juli gewährt allen Interessenten einen unabhängigen, detaillierten Einblick.
Es dürfte eine der Hauptaufgaben des Bezirksrats sein, den Stimmbürgern das grosse Ganze schmackhaft zu machen. Die Konzession ist ein realpolitisches Gesamtpaket – ein Geben und Nehmen.
VICTOR KÄLIN