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«Es herrschte eine spezielle Atmosphäre»

Sonntagabend war viel los im Mauz beim Fussball-Public-Viewing: Die Schweiz hat ihr letztes Gruppenspiel gegen die Türkei bravourös gewonnen. Geschäftsführer André Kälin hofft auf noch mehr Zuschauer bei den kommenden K.-o.-Spielen.

WOLFGANG HOLZ

Wie gehts Ihnen, Herr Kälin? Haben Sie die letzte Public-Viewing-Nacht gut überlebt? Ja, es war super. Fast alle Plätze waren besetzt. Da ich draussen am Grill viel zu tun hatte, weil unsere Gäste viele Würste und Seitan-Nuggets mit Salat bestellten, habe ich den Match der Schweiz gegen die Türkei live gar nicht mitverfolgen können – ich bekam immer nur den lauten und freudigen Torjubel von drinnen mit. Da ein Gewitter aufgezogen war, hatte ich Bedenken, ob alles glatt über die Bühne gehen würde – aber es gab keine Probleme. Wie gross war die Begeisterung nach dem Sieg der Schweiz? Es herrschte eine spezielle Atmosphäre. Zwar wurde, wie gesagt, nach jedem Tor ausgelassen gejubelt. Andererseits konnte man aber auch so manchen Zweifel unter den Zuschauern spüren, weil ja noch nicht klar ist, ob die Schweiz sich als Dritte definitiv fürs Achtelfinal qualifiziert hat. Wie viele Besucher wollten sich den Knüller Schweiz – Türkei anschauen?

Es kamen 45 Besucher. Wir hätten auch noch zwei weitere Plätze anbieten können. Der Mauz funktioniert ja während des Euro- Public-Viewings als Beiz mit Zweier-, Dreier- und Vierer-Tischen. Ich war erfreut über die zahlreichen jungen Einsiedlerinnen und Einsiedler zwischen 18 und 25 Jahren, die am Sonntagabend kamen. Es besuchten uns aber auch Familien mit Kindern. Die jüngste Besucherin war 5 Jahre alt, der Älteste war 81.

Wie sind Sie bislang zufrieden mit dem Public Viewing?

Die Resonanz ist bislang eher durchzogen. Zwar war es bei uns bei den Matches der Schweizer Nati meist voll, aber ansonsten hält sich die Begeisterung für die Fussball-Europameisterschaft in Grenzen. Anscheinend hat es sich noch nicht rumgesprochen, dass wir an jedem Spieltag geöffnet haben. Wahrscheinlich kommen in der K.-o.Runde und ab den Viertelfinals mehr Zuschauer. Wir können also noch ein paar Zuschauer vertragen. Andererseits wollen wir ja nicht Leute heimschicken, weil es voll ist. Bislang lautet die Zuschauerbilanz: von drei Gästen bis volles Haus. Welches Spiel war bis jetzt neben Schweiz – Türkei das Highlight beim Public Viewing in Sachen Zuschauer?

Neben den Schweizer Spielen war es wohl vor allem der Match England gegen Schottland, der zwei Schweizer Brüder mit englischen Wurzeln und ihre Kollegen angelockt hat. Wird viel getrunken, konsumiert und kommentiert während der Spiele oder ist das Ganze eine ruhige Angelegenheit? Es ist sicher ruhiger als an der WM 2018. Ich habe das Gefühl, dass das daran liegen könnte, dass die Schweizer Nati es bislang nicht geschafft hat, einen Teamgeist nach aussen auszustrahlen. Viele Leute scheinen deshalb noch verunsichert, sich als Fussball-Nation zu identifizieren. Die bisher eher durchzogene Leistung der Nati hat eben auch auf die Stimmung abgefärbt. Was unsere Getränkeauswahl betrifft, haben wir auch leckere Aperitifs im Angebot, Mules und Campari-Spritz. Beim Spiel gegen die Türkei wurde aber vor allem Einsiedler Bier getrunken. Schauen Sie die Spiele auch jeweils mit an, oder können Sie Fussball schon nicht mehr sehen?

Ja, wenn ich nicht am Grill stehe, schaue ich mir die Spiele sehr gerne an. Und wer wird Ihrer Meinung nach am Ende Fussball-Europameister?

Ich denke, nachdem ich den Match zwischen Deutschland und Frankreich angeschaut habe, wird Frankreich Europameister. Foto: zvg

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