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«Wehret den Anfängen», sagt das Komitee

770 Stimmberechtigte haben mit ihrer Unterschrift das Referendum über das Stimmrecht für Ausländer in der katholischen Kantonalkirche Schwyz möglich gemacht. Am 27. Juni findet die Abstimmung an der Urne über die Vorlage statt.

Mitg. «Der Kantonskirchenrat masst sich an, das Ausländerstimmrecht nicht nur auf Stufe Kantonalkirche, sondern auch auf Stufe der Kirchgemeinden einzuführen», schreibt das Referendumskomitee «Nein zum Stimm- und Wahlrecht für Ausländer in der katholischen Kantonalkirche Schwyz» in einer Medienmitteilung: Damit bestimme der Kantonskirchenrat, wer in einer Kirchgemeinde stimm- und wahlberechtigt sei.

«Dies sollte jede Kirchgemeinde selber bestimmen dürfen », findet das Komitee: «Immerhin fallen die meisten Wahlund Abstimmungsentscheide bei den Kirchgemeinden und nicht bei der Kantonalkirche an.» «Einbürgerung ist nicht schwer»

Eine Niederlassungsbewilligung könne bereits nach einem Aufenthalt von fünf Jahren erteilt werden, hält das Komitee fest: «Wir zweifeln daran, dass für einen Ausländer nach einer so kurzen Aufenthaltsdauer die Interessen einer Kirchgemeinde im Vordergrund stehen. Auch zweifeln wir daran, dass nach einem Aufenthalt von fünf bis zehn Jahren bereits eine genügende Integration stattgefunden hat.» In der Schweiz sei es schliesslich nicht allzu schwer, sich einbürgern zu lassen. «Wer mitbestimmen will, soll zuerst Schweizer werden», betont das Komitee: «Erst dann ist es klar, dass jemand die örtlichen Gepflogenheiten und Bräuche kennt.» Und erst dann soll das Stimmrecht erteilt werden, so wie dies auch auf Stufe Gemeinde, Bezirk, Kanton und Bund der Fall sei. Eine staatspolitische Frage

Die Kantonalkirche leiste sich eine Anderssprachigen-Seelsorge für 450'000 Franken pro Jahr: «Wenn Ausländer mitbestimmen wollen, sollen sie zuerst auch bei uns mitmachen und an unseren Gottesdiensten teilnehmen und nicht einen Sonderzug fahren.» Es gehe gar nicht um eine kirchliche, sondern um eine staatspolitische Frage, konstatiert das Komitee: «Kirchgemeindeversammlungen sind bisweilen schlecht besucht.» Es bestehe die Gefahr,dass sich stimmberechtigte Ausländer mobilisieren würden, um an einer Versammlung einen unliebsamen Entscheid zu erwirken. «Kommt als Nächstes das Ausländerstimmrecht auf politischer Ebene?», fragt das Komitee: «Mit einem Nein können wir solche Forderungen im Keime ersticken.»

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