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«Eine autofreie Zone würde viel Alltagsstress abbauen»

«Eine autofreie Zone würde viel Alltagsstress abbauen» «Eine autofreie Zone würde viel Alltagsstress abbauen»

Eva Schmitt hilft am Sonntag als Streckenposten beim Weekend am See mit. Die 25-jährige Sekundarschullehrerin aus Egg fiebert dem Anlass mit Haut und Haar entgegen.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Wie kommen Sie dazu, als Helferin beim Weekend am See im Einsatz zu stehen? Nicht unbedingt wie die Jungfrau zum Kind (lacht): Meine Mutter ist Mitbegründerin von Weekend am See, und so kommt es, dass die ganze Familie bei diesem Anlass mitmacht.

Wie haben Sie Ihre bisherigen Einsätze als Streckenposten erlebt?

Jedes Mal war es ein freudiges Spektakel – so viele gutgelaunte Menschen mit einem Lachen im Gesicht. Allerdings habe ich in den ersten Einsätzen einige Leute als sehr aggressiv erlebt, die nicht verstanden haben, wieso jetzt die Strasse gesperrt wird. Teils war die Organisation damals auch etwas mangelhaft. Das hat sich jetzt aber unterdessen sehr gebessert. Sind Sie bei Ihrem Einsatz mitunter von Autofahrern angegriffen worden? Das nicht gerade. Aber ich musste mir doch bisweilen ein paar sehr unschöne Sachen von Autofahrern anhören. Die sind dann zum Teil auch einfach durchgefahren, obwohl die Strasse gesperrt war. Mir ist bewusst geworden, dass es Leute gibt, die aus Spass am Autound Motorradfahren und weil sie die Aussicht toll finden, mal kurz um den Sihlsee kurven – einfach so. Nun ist Hitze angesagt am Sonntag: Wie ertragen Sie diese Wetterlage? In der Hitze stundenlang zu stehen ist ganz schön hart. Vor allem auch deswegen, weil ich empfindlich auf Hitze reagiere. Zum Glück darf ich auch sitzen beim Einsatz, und es gibt einen Sonnenschirm. Springen Sie zwischendurch einmal in den Sihlsee zur Abkühlung?

Weil ich in Willerzell im Einsatz stehe, wäre das in der Tat sehr gut möglich. Und der Sihlsee ist ja ausreichend kühl für eine ideale Erfrischung (lacht). Wäre es angebracht, Strassen andauernd autofrei zu halten? Ich lebe in Egg, und vor allem am Wochenende herrscht auf der Strasse um den See viel unnötiger Verkehr, der sehr viel Lärm mit sich bringt. Weil es sich um eine Durchgangsstrecke handelt und wir alle zur Arbeit müssen, ist dieses Unterfangen, die Strasse um den See autofrei zu gestalten, unrealistisch.

Wie wäre es, wenn die Hauptstrasse im Klosterdorf für den Autoverkehr gesperrt würde? Das hingegen halte ich für eine realistischere Möglichkeit: Eine Fussgängerzone mitten im Klosterdorf wäre wunderbar. Das gibt es ja auch in vielen anderen Ortschaften. Eine autofreie Zone würde viel Alltagsstress abbauen und Ferienstimmung aufkommen lassen. Man könnte draussen sitzen und die Ruhe geniessen. Es ist ja auch gar nicht nötig, dass man mit dem Auto durch die Hauptstrasse brausen muss. Was halten Sie davon, wenn die Hauptstrasse in Rothenthurm vom Autoverkehr befreit würde? Diese Strasse kenne ich bestens, weil ich da selber täglich mit dem Auto an meinen Arbeitsort in Schwyz fahren muss. Diese Verbindung ist wirklich gefährlich, vor allem für die vielen Kinder, die diese Strasse jeden Tag überqueren müssen. Die Lebensqualität würde gesteigert werden, wenn diese Strasse Rothenthurm nicht mehr durchschneiden würde.

Wie schätzen Sie den Stellenwert von Weekend am See ein?

Der Anlass hat eine grosse Bedeutung, weil er die Menschen vereint, jung und alt zusammenbringt und in Erinnerung ruft, in welch schönem Ort wir eigentlich leben. Man vergisst das auch immer mal wieder.

Foto: Magnus Leibundgut

Eva Schmitt

Jahrgang: 1995 Wohnort: Egg Beruf: Sekundarschullehrerin Hobbys: Sport, Kochen, Reisen Tiere, Natur

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