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Schwyzer Bevölkerung soll moderat wachsen

Raumplanung ziele auf die Aufwertung der bebauten Flächen ab, stellt die Regierung fest: Siedlungsentwicklung nach innen statt Zersiedelung, lautet die Devise.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Am 6. Januar haben die SP-Kantonsräte Leo Camenzind (Ingenbohl), Jonathan Prelicz (Arth) und Andreas Marty (Einsiedeln) eine Interpellation eingereicht, in der sie die Frage aufwerfen, was ein «moderates Bevölkerungswachstum » bedeutet und wohin der Kanton Schwyz steuere. «Die Schwyzer Bevölkerung hat sich zwischen 1950 (von 71'082 Personen) und 2008 (auf 143'605 Personen) verdoppelt», antwortet der Regierungsrat: «Das entspricht einer Verdoppelung in rund zwei Generationen.» Rothenthurm stark gewachsen

In den letzten zehn Jahren sei die Bevölkerung durchschnittlich weiter um ein Prozent pro Jahr gewachsen. «Wächst die Schwyzer Bevölkerung so weiter, verdoppelt sich die Bevölkerung nochmals in zwei Generationen», konstatiert der Regierungsrat: Er rechnet in den nächsten 15 Jahren mit einem Bevölkerungswachstum von jährlich 0,76 Prozent.

Beinahe alle Gemeinden verzeichneten im Zeitraum 2010 bis 2020 ein Bevölkerungswachstum: Lediglich in fünf Gemeinden (Illgau, Innerthal, Muotathal, Riemenstalden und Vorderthal) ist ein leichter Rückgang der Einwohnerzahl zu registrieren. Das relative Wachstum ist in den Gemeinden Altendorf, Lachen, Reichenburg und Rothenthurm am höchsten. Das absolute Bevölkerungswachstum im Zeitraum von 2010 bis 2020 ist hingegen in den bevölkerungsstarken Gemeinden Arth, Einsiedeln, Küssnacht, Lachen und Schwyz am grössten.

Geringeres Wachstum

«Aufgrund der Prognosen ist davon auszugehen, dass im Kanton Schwyz auch in den nächsten Jahren ein weiteres, jedoch tendenziell geringeres Bevölkerungswachstum erfolgen wird», stellt die Regierung fest.

Der Regierungsrat sei sich bewusst, dass sich der Kanton Schwyz im Hinblick auf eine weitere Wachstumsphase zukünftig mit verschiedenen Zielkonflikten konfrontiert sehe: Die durch das Wachstum steigenden Ansprüche an den Raum stünden der zunehmenden Verknappung der Ressourcen gegenüber.

«Der Kanton Schwyz lenkt seine Siedlungsentwicklung nach innen», heisst es in der Antwort weiter: «Raumplanung ziele auf die Aufwertung der bebauten Flächen ab.» So könnten – im Gegensatz zur Zersiedelung – Neueinzonungen des begrenzt verfügbaren Bodens eingedämmt werden. «Die funktionale und soziale Durchmischung sowie das Vorhandensein öffentlicher Räume und Erholungsgebiete als Raum für soziale Vernetzung tragen zu einem qualitativ hochwertigen Lebensumfeld bei», teilt der Regierungsrat mit.

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