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Gemeinden sind gefragt bei der Spitex-Mitfinanzierung

Der demografische Wandel – die grossen Jahrgänge der Babyboomer-Generation kommen ins Alter – fordert in den kommenden Jahren sowohl die Spitex wie auch die Altersund Pflegeheime.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Der Spitex Kantonalverband hat sich zusammen mit den zehn Spitex-Basisorganisationen im Rahmen einer Vorstudie auf den Weg gemacht: «Ein Entwicklungsprojekt soll die Spitex für die Zukunft fit machen», schreibt der Spitex Kantonalverband Schwyz in einer Medienmitteilung: «Gelingen kann es nur in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden, die sowohl für die ambulante wie die stationäre Langzeitpflege und -betreuung zuständig sind.» Im Fokus sind die Demografie und der Fachkräftemangel «Innerhalb der nächsten zehn Jahre werden in unserem Kanton fünfzig bis sechzig Prozent mehr über 80-jährige Menschen leben », teilt der Verband mit: Diese Gruppe mache einen Grossteil der Klienten der Spitex aus. Es werde erwartet, dass bis zu fünfzig Prozent zusätzliche Leistungen der ambulanten Pflege abgerufen würden, heisst es in der Medienmitteilung weiter: «Dazu kommt, dass bis zum Jahr 2030 zirka dreissig Prozent der derzeitigen Pflegenden in den Spitexorganisationen pensioniert werden und sich auch in der Akut- und Langzeitpflege der Fachkräftemangel immer stärker zeigt.» Der Spitex Kantonalverband Schwyz habe sich deshalb im letzten Jahr vertieft mit der ambulanten Pflege- und Betreuungsversorgung der Bevölkerung des Kantons Schwyz auseinandergesetzt: Die umfangreiche Vorstudie «Spitex SZ – Wege in die Zukunft» zeige Ausgangslage, Herausforderungen und Potenzial der Spitex auf und formuliere Strategien und Ziele.

Viele betagte und kranke Menschen wollen selbstständig bleiben und möglichst lange zu Hause leben.

«Während der vergangenen Monate haben sich die Verantwortlichen der zehn Spitex Basisorganisationen im Rahmen einer Anhörung ausführlich zur Vorstudie geäussert», schreibt der Verband. Die grosse Mehrheit der Organisationen sei überzeugt: «Durch eine koordinierte Weiterentwicklung der Spitex können die Herausforderungen gemeistert werden.» Dies werde sowohl für die Bevölkerung wie für die verantwortlichen Gemeinden von grossem Nutzen sein. Altersversorgung neu denken

«Alter führt nicht automatisch zu Abhängigkeit. Menschen können ein Leben lang lernen und sich verändern», betont der Spitex Kantonalverband. Mit geeigneter Unterstützung lasse sich der Bedarf an Pflege- und Betreuungsleistungen senken. «Dafür braucht es aber erweiterte Perspektiven und neue Angebote, um die Selbstständigkeit betagter oder kranker Menschen gezielt zu fördern», konstatiert der Verband.

Dazu könne die Spitex – in enger Zusammenarbeit mit den Angehörigen und anderen Dienstleistern – einen essenziellen Beitrag leisten. «Selbstverständlich hat eine solche Aufgabe ihren Preis», ist der Medienmitteilung zu entnehmen: «Wie aber der Bericht an die Gemeinden und die Vorstudie aufzeigen, ist eine starke ambulante Versorgung aus gesamtökonomischer Sicht attraktiv und sinnvoll.» Gemeinden sind aufgerufen, Stellung zu nehmen Zudem möchten viele betagte und kranke Menschen selbstständig bleiben und möglichst lange zu Hause leben: «Von einer solchen Entwicklung profitieren somit Klienten der Spitex und Gemeinden gleichermassen », stellt der Schwyzer Kantonalverband fest.

Bis Anfang September sind die Gemeinden eingeladen, zum Bericht Stellung zu nehmen und sich zu einer Mitfinanzierung eines Projektes zur nachhaltigen Stärkung der öffentlichen Spitex zu äussern.

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