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«Der Ligaerhalt ist das Ziel»

«Der Ligaerhalt ist das Ziel» «Der Ligaerhalt ist das Ziel»

FCE-Trainer Manfred Auf der Maur über seine vier letzten Spiele in der abgekürzten Saison

Ab heute wird endlich wieder Fussball gespielt. Selbst wenn die wegen Corona abgekürzte Saison nun nur noch vier Spiele vorsieht, kehrt die erste Mannschaft des FC Einsiedeln auf den Rasen zurück und kämpft um den Verbleib in der Zweiten Liga Inter. Die Chancen, dies zu schaffen, sind nicht schlecht, wie Trainer Manfred Auf der Maur im Interview erklärt.

WOLFGANG HOLZ

Herr Auf der Maur, am Samstag kann nach langer Pause endlich wieder Fussball gespielt werden. Freuen Sie sich darauf? Natürlich freue ich mich zusammen mit der Mannschaft, dass wir endlich wieder Fussball spielen dürfen und uns mit anderen Teams vergleichen können. Wir sind alle sehr gespannt auf die verbleibenden Matches. Sie treten als Trainer des FC Einsiedeln zuerst auswärts beim FC Adliswil an. Wie stehen die Chancen auf einen Sieg – die Adliswiler haben ja noch null Punkte auf ihrem Konto? Die Chancen stehen gut. Adliswil wurde in der aktuellen Saison aber deutlich unter deren Wert geschlagen. Die null Punkte widerspiegeln Adliswils Qualitäten in keiner Weise. Ein Narr, wer diese Partie auf die leichte Schulter nimmt. Wir fahren sicher nach Adliswil, um drei Punkte zu holen und um damit schon fast definitiv den Riegel gegen den Abstieg zu schieben. Wir wollen auf alle Fälle die Liga erhalten. Sie sprechen es direkt an. Wie gross sind die Chancen, dass der FC Einsiedeln die Zweite Liga Interregional am Ende hält? Ich bin voll überzeugt, dass wir in der Zweiten Liga Interregional bleiben können. Wir werden alles daransetzen und kämpfen. In der letzten Saison haben wir das ja auch geschafft. Der Ligaerhalt ist ganz klar das erklärte Ziel der restlichen vier Spiele.

In der jetzt durch Corona verkürzten Spielzeit ohne Rückrunde sind es, wie gesagt, nur noch vier Spiele. Dann ist die Saison vorbei. Sind Sie traurig, dass es nur noch so kurz dauert? Die Saison ist tatsächlich schon Ende Juni fertig. Es wäre selbstverständlich interessant gewesen, eine volle Saison spielen und uns vom FC Einsiedeln im Wettbewerb mit den anderen Mannschaften messen zu können – um zu sehen, wie weit wir am Ende gekommen wären. Leider ist das jetzt schon die zweite Spielzeit, die durch Corona unterbrochen wurde.

Nicht nur die Saison des FCE ist bald vorüber, auch Ihr Amt als Trainer ist nach vier Spielen beendet. Hadern Sie noch mit Ihrer Nichtvertragsverlängerung oder haben Sie sich inzwischen damit abgefunden? Das ist schwierig zu sagen. Dass mein Vertrag vor einigen Wochen nicht verlängert wurde, damit habe ich mich längst abgefunden. Das Thema ist für mich gegessen. Ich habe mit der Entscheidung auch nicht länger gehadert, sondern habe sie akzeptiert. Ein weinendes Auge ist sicher, dass ich künftig nicht mehr mit meinen Spielern trainieren und mitfiebern kann. Das lachende Auge ist, dass alle zufrieden sein können, wenn wir die Liga halten können – und ich künftig wieder viel Freizeit habe. Was würden Sie sagen, ist Ihr grösster Verdienst? Was konnten Sie der Mannschaft in Ihrer Zeit als Trainer mitgeben? Ich denke, ich habe es geschafft, zusammen mit den Spielern einen guten Teamgeist zu entwickeln. Einen guten Zusammenhalt in der Mannschaft. Wir sind eine eingeschworene Einheit, in der jeder bis zum Schluss kämpft. Die Mannschaft ist einfach eine gute Truppe und hat gute Typen. Es hat wirklich Spass gemacht. Es gibt mir auch ein gutes Gewissen, von der Mannschaft akzeptiert worden zu sein. Nicht zuletzt glaube ich, dass ich dazu beitragen konnte, dass jeder Spieler sich individuell verbessert hat – das ist ja immer das grosse Bestreben jedes Trainers.

In Zukunft sollen ja wieder vor allem Einsiedler in der ersten Mannschaft spielen. Glauben Sie, dass sich der Verein mit dieser Strategie langfristig in der Zweiten Liga Inter halten können wird? Das kommt zunächst mal drauf an, wie das Kader der Mannschaft am Ende der Saison aussieht – wer geht, wer bleibt. Im Augenblick sind es 7 von 21 Spielern, die nicht in Einsiedeln wohnen. Für mich hat es nie einen Unterschied gemacht, ob ein Spieler ein Auswärtiger ist oder ein Einheimischer – es spielten ja alle für den FC Einsiedeln. Für mich sind alle Spieler gleich. Was war der schönste Moment in Ihrer Zeit als Trainer der ersten Mannschaft – oder kommt der vielleicht erst noch? Wie gesagt: das wichtigste Ziel ist, dass wir nicht absteigen. Das ist das Highlight, auf das ich mich am meisten freue, wenn es so weit kommt. Damit hätte ich dann auch meinen Auftrag erfüllt. Aber es gab natürlich auch andere Highlights mit der Mannschaft, wie zum Beispiel den überraschenden 2:1-Sieg gegen Zofingen zu Beginn dieser Saison. Das hatte niemand von uns erwartet und wurde uns auch nicht zugetraut. Wird es noch einen Abschied von der Mannschaft geben? Es gibt sicher noch einen Ausklang mit der Mannschaft. Bis jetzt habe ich mir noch keine Gedanken darüber gemacht. Vielleicht grillieren wir zusammen, gehen zusammen schwimmen, hocken gemütlich zusammen. Ich bin auf jeden Fall dankbar für die zwei Jahre, die ich Trainer der ersten Mannschaft sein durfte – und auch dafür, dass die Spieler sich für mich eingesetzt haben. Ich brauchte sie ja auch – denn ohne den Einsatz der Spieler hätte ich nichts erreichen können. Die Fortsetzung der Amateurfussballsaison fällt zeitgleich zusammen mit dem Start der Fussballeuropameisterschaft. Wie weit kommt die Schweiz? Das Achtelfinale wird sie schaffen, im Viertelfinale wird sie wieder einmal ausscheiden. Wegen fehlender Mentalität. Und wer wird Europameister?

( lacht) Das ist schwierig. Ich kann es wirklich nicht sagen, weil ich mich noch zu wenig damit beschäftigt habe. Ich setze mal auf Italien. Die Spiele werde ich natürlich anschauen und mitfiebern.

Optimistisch gestimmt für die letzten vier Spiele, die auch seine letzten für den FCE sind: Trainer Manfred Auf der Maur. Foto: Wolfgang Holz

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