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«Das gibt es nur in der Schweiz. Und dazu müssen wir Sorge tragen.»

«Das gibt es nur in der Schweiz.  Und dazu müssen wir Sorge tragen.» «Das gibt es nur in der Schweiz.  Und dazu müssen wir Sorge tragen.»

Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir in die erste Woche der Sommersession. Die Fahrt mit dem Zug nach Bern war wunderbar. Überall herrlich blühende Felder. Vor allem die gelben Rapsfelder sind wunderschön zu betrachten. Aber es macht einem schon Sorge, dass es vielleicht bald keine solchen Felder mehr in der Schweiz gibt. Denn gerade Raps ist eine sehr heikle Kultur, sie braucht Pflanzenschutzmittel, damit die Pflanzen nicht durch Schädlinge kaputt gehen. Die beiden Initiativen, welche am 13. Juni zur Abstimmung gelangen, würden dem Raps den Garaus machen, falls sie angenommen würden. Gerade Raps ist sehr sinnvoll in der Schweiz anzubauen. So können wir eigenes Schweizer Öl herstellen. Die Ersatzlösung wäre Palmöl. Für Palmöl muss Regenwald gerodet werden. Das wäre total unverantwortlich. Die eigene Produktion zerstören, dafür Palmöl importieren. Ich bin mir sicher, dass der Stimmbürger dies nicht will und deshalb diesen beiden Initiativen eine Abfuhr erteilt. Vorstösse aus den Kantonen

Pflanzenschutzmittel und Pestizide haben aktuell Hochkonjunktur. Auch bei uns im Parlament. So beschäftigten wir uns unter anderem mit zwei Vorstössen aus der Westschweiz. Konkret aus den Kantonen Jura und Genf. Sie wollen den Verkauf und den Einsatz von Glyphosat verbieten. Dies weil im Jahre 2015 die WHO Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend eingestuft hat.

In der Zwischenzeit haben verschiedene Forschungen gezeigt, dass Glyphosat bei vorschriftgemässer Anwendung keine Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellt. Auch eine Studie des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit kommt zum selben Schluss. Glyphosat wird für den Menschen erst gesundheitsschädigend, wenn man täglich 72 Kilo Teigwaren, 655 Kilo Brot, 16 Kilo Kichererbsen oder 1600 Liter Wein konsumiert. Dies ist selbst für einen Westschweizer zu viel. Der Nationalrat sah dies auch so und hat die beiden Vorstösse abgelehnt.

Wasserwerfer vor dem Bundeshaus Am Montagabend kam plötzlich Hektik auf ums Bundeshaus. Die Polizei fuhr mit Wasserwerfern und sehr vielen Kastenwagen vor. Etliche Busse mit Polizisten wurden ums Bundeshaus stationiert. Irgendwie ein mulmiges Gefühl, da gar niemand so recht wusste, was überhaupt los war. Letztlich hat sich herausgestellt, dass Aktivisten hinter dem Bundeshaus angefangen haben zu campieren. Nach kurzer Zeit war die ganze Hektik vorbei und die Polizei konnte nach der Räumung wieder abziehen. Der Einsatz ging friedlich vorbei.

Covid Das Thema Covid ist immer noch überall. Auch bei uns im Parlament. Obwohl die Fallzahlen massiv sinken, gilt im Haus immer noch die Maskenpflicht. Ausser am Sitzplatz. Leider können immer noch keine Gruppen im Bundeshaus empfangen werden. So kam es, dass den Schülergruppen das Bundeshaus nur von aussen erklärt werden konnte. Sehr trostlos.

Positiv zu werten ist sicher die Öffnung der Innenräume von Restaurants. So können kleinere Informationsanlässe wieder durchgeführt werden. Dies wurde von den Parlamentariern wieder rege genutzt. Auch gemütliches Beisammensein am Abend ist wieder möglich. So durften wir wieder einmal jassen nach dem Feierabend. Und siehe da, nicht nur wir SVPler hatten diese Idee. Im selben Restaurant war auch eine Gruppe von CVP-Politikern am Jassen. Was besonders auffiel, die Innerschweiz war gut vertreten. So war in meiner Runde Peter Keller aus Nidwalden, in der CVP-Runde waren Gerry Pfister, Erich Ettlin aus Obwalden und Othmar Reichmuth vertreten. Man könnte fast meinen, das Jassen sei in der Innerschweiz erfunden worden. Am Nebentisch war der Bundespräsident Parmelin am Nachtessen.

Das gibt es nur in der Schweiz. Dazu müssen wir Sorge tragen. Gerade der sehr gehässige Abstimmungskampf aktuell geht leider in eine andere Richtung. Massive Drohungen gegen Politiker und die massive Zerstörung von Plakaten gehen gar nicht. Diese Entwicklung geht total in die falsche Richtung. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Gemüter wieder beruhigen.

Marcel Dettling

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