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«Wir haben unsere sechs Zweitwohnungs-Gemeinden im Griff»

Die Registerführung wurde vernachlässigt, Missbrauch gebe es aber nicht.

ANJA SCHELBERT

Seit rund fünfeinhalb Jahren ist das Gesetz über die Zweitwohnungen (ZWG) in Kraft. Es regelt die Zulässigkeit von neu erbauten Wohnungen sowie der baulichen und nutzungsmässigen Änderung bestehender Wohnungen in allen Gemeinden mit einem Zweitwohnungsanteil von über zwanzig Prozent.

Die drei GLP-Kantonsräte Django Betschart (Brunnen), Lorenz Ilg (Bäch) und Michael Fedier (Lachen) stellten fest, dass seit 2017 mehr Zweitwohnungen in den betroffenen Schwyzer Gemeinden (Alpthal, Gersau, Innerthal, Morschach, Oberiberg und Riemenstalden) bestehen. Von der Schwyzer Regierung wollten sie erfahren, warum. «Anstieg ist mit statistischen Verzerrungen zu erklären» Die Regierung hält in ihrer Antwort auf den Vorstoss fest, der Anstieg sei mit statistischen Verzerrungen zu erklären, Missbrauch werde nicht betrieben. Bei der Registerführung und der Erfassung von Zweitwohnungen gebe es Optimierungspotenzial. Dies habe mit Verweis auf das zuständige Amt für Raumentwicklung (ARE) mehrere Gründe.

Thomas Huwyler, Vorsteher des ARE, erklärt, die Gemeinden hätten jährlich ein Wohnungsinventar zu führen. Dabei gebe es ein wichtiges, aber gesetzlich freiwilliges Attribut namens Wohnungsnutzungsart, das oft freigelassen worden sei. Das habe den Bestand von Zweitwohnungen verfälscht. Ein weiterer Grund für statistische Verzerrungen seien unterschiedliche Softwareprogramme für die Registerführung. Ebenso könnten leer stehende Wohnungen fälschlicherweise als Zweitwohnungen deklariert worden sein. «Haben Gemeinden angewiesen, Register zu pflegen» Huwyler weiter: «Es gibt ungenaue Statistiken, aber wir haben unsere sechs Zweitwohnungs-Gemeinden im Griff.» Man habe die Gemeinden angewiesen, ihre Register sauber zu pflegen. Er betont: «Im Kanton Schwyz gibt es keinerlei Hinweise auf Missbrauch bei den Zweitwohnungen.»

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